![Alcest LES CHANTS DE L'AURORE](https://www.metal-hammer.de/wp-content/themes/asmb_mh/images/1x1.png)
Die französische Formation Alcest regiert fernab von herkömmlichen Kategorisierungen oder gar Regeln: Komponist Stéphane „Neige“ Paut macht (zusammen mit Mitstreiter Winterhalter am Schlagzeug) seit Jahren sein ganz eigenes Ding – mal härter, mal fragiler. Mit dem keine fünf Jahre nach SPIRITUAL INSTINCT erscheinenden Siebtwerk kehrt der 39-Jährige zu französischen Albumtiteln zurück und verwendet auch in den Liedtexten durchgehend seine Muttersprache. Musikalisch schwelgen Alcest weiter im von hellen Gitarrenklängen und fließendem Gesang dominierten Post (Black) Metal und Shoegaze – wenn man so will: Blackgaze – vor sich hin; ihre Gestaltungsvariationen umfassen Kinderstimmen (‘Komorebi’), mehrstimmige Gesänge sowie eine sparsam eingestreute Prise harsches Geschrei (beides zu hören in ‘L’Envol’ und dem kraftvollen ‘Améthyste’), aber auch (sehr dezente) Synthesizer-Flächen.
🛒 LES CHANTS DE L’AURORE bei AmazonIn den längeren Liedern finden sich ausgedehnte Instrumentalphasen, während das kaum dreiminütige ‘Réminiscence’ mit Klavier und Kontrabass aufwartet, man zu Beginn des krachig-elegischen ‘L’Enfant De La Lune’ eine Frau sprechen hört und einen das von Chören geprägte Finale ‘L’Adieu’ mit sanfter Wehmut verabschiedet. LES CHANTS DE L’AURORE klingt erwartbar und benötigt trotzdem Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten – lässt man sich jedoch darauf ein, packt einen das schöngeistige Kleinod zuverlässig und entpuppt sich als (dieser Tage so nötiger) Balsam für die Seele.
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