
Ajattara werden mit LUPAUS als „gefährlichste Black Metal-Band Finnlands“ angepriesen – okay, vielleicht etwas dick aufgetragen, aber in Zeiten alternativer Fakten gerät der Einstieg mit ‘Saatanan Sinetti’ erstaunlich wortgetreu. Und nach sechs Jahren Abstinenz seit dem Vorgänger MURHAT darüber hinaus erfreulich routiniert und kraftvoll, insbesondere Sänger Ruojas (unter anderem ex-Amorphis) hingebungsvolles Geschrei sticht positiv hervor.
Bereits mit dem nächsten Song ‘Ristinkirot’ verlässt das Sextett allerdings ausgetretene Black Metal-Pfade, um im Anschluss sogar Klargesang zu verwenden – behält dabei aber eine durchweg düstere Grundstimmung bei und schwenkt partiell in Richtung Death Metal. ‘Amen’ in der Mitte des Albums entwickelt mörderischen Groove und einen einprägsamen Chorus, gepaart mit sakralem Charme.
Im weiteren Verlauf stellen Ajattara ebenfalls ihre finnischen Gene mehr und mehr zur Schau; Melancholik und getragene Melodieführung gewinnen kurzzeitig an Gewicht, vermögen aber nicht die Dominanz von Ruojas eingangs erwähntem exzessivem Gesang aufzubrechen. Unterm Strich ein starkes Album. Obschon es die ein oder andere qualitative Schwankung gibt, stechen dafür Höhepunkte wie ‘Amen’ oder ‘Ave Satana’ ausreichend heraus, um LUPAUS guten Gewissens empfehlen zu können.