Aiden haben es Nörglern früher wirklich leicht gemacht, sie zu dissen: Aiden, die My Chemical Romance-Abklatsch-Band für dicke kleine Emo-Mädchen. Dass die Band das nicht auf sich sitzen lassen wollte, zeigte schon CONVICTION (2007), das viel mehr Pop-Strukturen ins Emo-Sound-Gerüst einfließen ließ.
KNIVES soll das jetzt fortführen, scheitert an der grandiosen Selbsterneuerung aber durch zwei Probleme: die poppige Genialität von Good Charlotte (GOOD MORNING REVIVAL, 2007) und The Used (LIES FOR THE LIARS, 2007) erreicht KNIVES nicht, die bisherige düstere Identifikationsfläche mit Horror-Einflüssen, morbiden Texten und Mitsing-Hymnen wird aber fast komplett gekappt.
Die Songs laufen im gehobenen Tempo durchs Punk-Feld, bemühen sich um gute Melodien, lassen aber die wirklichen Ohrwürmer viel zu selten aufblitzen. ‘Killing Machine’ eröffnet das Album mit einem Knall und klingt noch typisch nach Aiden, ‘Scavenger Of The Damned’ ist ein Hit.
Und dann bleibt trotz schöner Show plötzlich fast nichts mehr hängen. Hier eine Melodie, dort ein Chorus – aber wirklich große Kunst ist das nicht. Eher gut gemachte Belanglosigkeit. KNIVES ist nie schlecht, aber es bringt Aiden keinen Meter aus der sicheren zweiten Reihe heraus.
Tobias Gerber
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der August-Ausgabe des METAL HAMMER.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Good Charlotte :: Youth Authority
Aiden :: Some Kind Of Hate
Brother Firetribe HEART FULL OF FIRE Review
ÄHNLICHE ARTIKEL
Good Charlotte: Hört den neuen Song ‘Life Changes’
Hört den neuen Good Charlotte Song ‘Life Changes hier’! Es ist der zweite Song nach der Rückkehr der Pop-Punker aus dem Winterschlaf.
Mötley Crüe live seien „die Antwort vom Sunset Strip auf Darth Vader“
Gestern brachte die renommierte Washington Post eine nahezu vernichtende Review auf den vergangenen Mötley Crüe Gig. Der Technik-Anteil an den Songs sei so hoch gewesen, dass von einem Konzert im Live-Sinn kaum mehr zu sprechen sei.
BLACK ICE könnte rundestes AC/DC Werk seit BACK IN BLACK sein
Aus Australien kommt die erste Einschätzung des neuen AC/DC Albums BLACK ICE. Sieben der 15 Songs wurden vorgestellt und versprechen Großes.