Dass Wandel statt Verharren bei den deutschen Doomern Ahab angesagt ist, verdeutlichte schon der Sprung zwischen dem Debüt THE CALL OF THE WRETCHED SEA und THE DIVINITY OF OCEANS. Aber einen solchen Sprung wie jetzt zu THE GIANT hätte ich ihnen nicht zugetraut – Respekt!
Die Genre-Bezeichnung Funeral Doom hat sich mal eben (orthodoxe Fans werden kotzen) erledigt: THE GIANT setzt klaren Kurs in die unerforschten Seegebiete zwischen Doom, Post Rock und Metal. Klar, Herr Droste gurgelt sich auch hier phasenweise die Seele aus dem Leib, das Tempo geht auf Schleich- und die Riffs auf Tauchfahrt. Aber daneben besticht er (bei zwei Songs trefflich unterstützt von Enslaveds Herbrand Larsen) mit emotionalem Klargesang und elegischen Doom-Tönen. Die Musik gibt dazu den Rahmen, laviert perfide zwischen Esoteric & Co. und emotionalem Sound à la Earth; mehr noch, sie malt das Bild zu der Geschichte von Edgar Allen Poes ‘Der Bericht des Arthur Gordon Pym’ – dieser einzige Roman des Meisters des Horrors liegt THE GIANT zugrunde.
Eine würdige, nein: grandiose Umsetzung.
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