AFI können auf eine ereignisreiche Karriere zurückblicken, welche sie vom Punk-getriebenen Hardcore über düsteren Alternative Rock und epische Ausschweifungen bis hin zu der Lobhudelei auf Pop und den New Wave der Achtziger Jahre führte. Vor allem der letzte Punkt prägt auch das neue Album BODIES. Wer auf The Cure, The Sisters Of Mercy, New Order oder The Smiths steht, wird sich in diesen knapp 37 Minuten wunderbar zurechtfinden. In den Melodien sprießen die Schulterpolster, über die Tanzfläche wabern die Nebelschwaden, der Rauch der Zigaretten lässt den Club fast ersticken. Diese Zeitreise stellt nicht zuletzt dank des unverwechselbaren, weil nölend-sägenden Gesangs von Frontmann Davey Havok mehr als eine blanke Dublette dar.
🛒 BODIES bei AmazonUnterschwellig lassen die Kalifornier ihre eigenen Rock-Wurzeln auch immer wieder in Erscheinung treten (treibendem Bass sei Dank), an mancher Stelle wünschte man sich noch mehr Entschlossenheit und die explosionsartigen Ausbrüche, welche die AFI-Veröffentlichungen um die Jahrtausendwende prägten. Dennoch: BODIES bietet dem Hörer die Möglichkeit, auf künstlerisch hochwertige und unterhaltsame Weise zurück in die Zukunft reisen zu können. Man muss dieses Ticket ja nicht immer bei The Weeknd kaufen.
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