Wer das Debüt der Supergroup um den ehemaligen Dream Theater-Schlagwerker Mike Portnoy und Symphony X-Götterstimme Russell Allen einlegt, erwartet erstmal ein wahres Prog-Feuerwerk. Doch relativ schnell wird klar, dass der Adrenaline Mob in eine andere Richtung strebt. Zwar gibt es auch diverse technische Spielereien zu bewundern, diese werden aber von geradlinigen Riffs moderner, US-amerikanischer Prägung begleitet.
Als Beispiel sei ‘Feelinʼ Me’ genannt, das in dieser Form auch auf einem Disturbed-Album hätte stehen können. Praktisch, da mit John Moyer gerade der Bassist dieser Band beim Mob eingestiegen ist. Die Halbballade ‘All On The Line’ hingegen klingt, als wäre sie in den Achtzigern komponiert worden. Die verzichtbare Coverversion ‘Come Undone’ (im Original von Duran Duran) mit Gastsängerin Lzzy Hale von Halestorm kommt wiederum sehr modern um die Ecke. Und hier steckt das Hauptproblem der Scheibe: Auf OMERTÁ sind hörbar Könner am Werk, die ihre eigene Stimme aber noch nicht zu 100 Prozent gefunden haben. Wer trotzdem reinhören möchte, sollte es mit dem starken Eröffnungsdoppel ‘Undaunted’ und ‘Psychosane’ versuchen.
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