Mit neun Songs auf eine Spielzeit von knapp einer Stunde gerechnet macht die Melbourner Band klar, dass sie den Prog-Grundpfeiler epischer Song-Längen verinnerlicht hat. Und auch was ausgeklügelte Arrangements angeht, wird gerne groß aufgefahren – finden sich doch Gastinstrumente wie Kontrabass, Oboe, Klarinette und sogar Flöte auf dem zweiten Album der Australier wieder. Das alles vermag die Schwachstellen im Songwriting allerdings nicht zu vertuschen.
🛒 ENTROPY bei AmazonDenn abgesehen vom überraschenden Albumhälftentrenner ‘Resilience’, in dem das Quartett plötzlich in Blackmore’s Night-Gefilde abdriftet und sich Morgan-Leigh Brown auf Minnesängerinnen-Terrain wagt, folgt das Gros der Songs dem immerselben Muster: Während die üppigen instrumentalen Passagen voller schwereloser Synth-Schwaden THE DARK SIDE OF THE MOON huldigen, wäre die Band in den melodisch griffiger ausgelegten Refrains allzu gerne Dool – jedoch ohne deren Eleganz und Eingängigkeit zu erreichen. Schade, denn spielerisches Können und eine audiophil-potente Produktion des Teams Prasheen Naran und Forester Savell (Karnivool, Dead Letter Circus) will und kann man Acolyte gar nicht abstreiten.
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