Addiert man seine beiden Kiss-Engagements (1973-1983 und 1996-2002), so war Ace Frehley 16 Jahre lang Gitarrist der US-Schminke-Rocker, also genauso lange wie mittlerweile sein Nachfolger Tommy Thayer. Dennoch ist der 67-jährige Frehley der originale The Spaceman (benannt nach seiner Maskierung) und genießt bei den Fans absoluten Kultstatus.
Mit seinem neuen Album weist er bereits im Titel auf die wichtigste Phase seiner Karriere hin, belässt es allerdings nicht beim reinen Namedropping. SPACEMAN lässt erahnen, dass Frehley, obwohl an den meisten Kiss-Hymen kompositorisch nicht beteiligt, das Hit-Gen in sich trägt. Songs von der geradlinigen Klasse wie ‘Rockin’ With The Boys’, ‘Bronx Boys’, ‘Pursuit Of Rock’n’Roll’ oder ‘Off My Back’ hätte man sich so oder ähnlich auch auf HOTTER THAN HELL (1974), DRESSED TO KILL (1975) oder DESTROYER (1976) vorstellen können, zumal in zwei SPACEMAN-Nummern Gene Simmons am Bass zu hören ist.
Apropos: Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dass nicht Paul Stanleys helles Organ, sondern Frehley himself die textlichen Botschaften der Scheibe transportiert, gefällt einem auch der erdige Gesang. Zwei kleine Einschränkungen: Nicht alle Songs halten das erhoffte Kiss-Niveau (‘Wanna Go Back’ ist platter Mainstream) und die Produktion hätte durchaus zeitgemäßer klingen dürfen. Ansonsten gilt: Daumen hoch für den einzig wahren Spaceman!