Das ist mal Timing: Direkt nach der Kiss-Auflösung kommt Ace mit seinem ersten „richtigen“ Album seit einem halben Jahrzehnt daher. Und das auch noch mit seinem besten Nicht-Kiss-Album seit den Achtziger Jahren. Wo sich ANOMALY und SPACEMAN (von den beiden Cover-Alben ganz zu schweigen) mit Rock-Trivialitäten und faulem Songwriting selbst Steine in den Weg gelegt haben, zeigt sich 10,000 VOLTS wesentlich origineller und zielorientierter. Schon im titelgebenden Opener steuert der kosmische Knabe sein Raumschiff zurück in den Schweif des FREHLEY’S COMET. Verspielte Licks, ein irre eingängiges Riff und Aces ikonisch unperfekte, aber immer passende Gesangsstimme lassen den Kopf wie in Schwerelosigkeit wippen. Noch mehr Wumms hat aber das darauffolgende ‘Walking On The Moon’, das melodisch wieder zurück in Kiss-Sphären schwebt. Dazu ist es außerdem ein Paradestück für das unverkennbare (und auf diesem Album endlich wieder in den Vordergrund rückende) Solospiel des Spaceman.
🛒 10,000 VOLTS bei AmazonKurze, prägnante Tonleitern, die sich mehr in ohrwurmiger Varietät verlieren anstatt in angeberischer Virtuosität. Schön schmalzig ist dagegen die obligatorische Ballade ‘Back Into My Arms’, die herrlich überproduziert auf die kommerziellen Zeiten seiner Karriere schielt. Mit den Midtempomuntermachern ‘Cherry Medicine’ und ‘Life Of A Stranger’ setzt er hingegen sogar ein paar modernere Akzente, nur um im instrumentalen Albumfinale ‘Stratosphere’ wieder mit seinem verspielten Soft-Space-Charme abzuheben. Ace ist zurück!
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