Das 16. Studioalbum, und das fünfte seit der Wiederauferstehung 2010: Was kann da noch kommen? Exakt das, was man als Fan erwartet! Selbst Produzent Andy Sneap blieb einfach auf seinem Hocker sitzen. Dass Peter Baltes erstmals nicht den Bass bedient (sondern Martin Motnik an dessen Stelle), ist auf dem Papier und im Fan-Herz ein großer Einschnitt, ändert aber exakt null am Ergebnis, solange Sänger Mark Tornillo und Gitarrist Wolf Hoffmann die Metal-Maschine an vorderster Front am Laufen halten. Die Soli sind wie immer zum Dahinschmelzen (‘No Ones Master’, ‘Symphony Of Pain’), die Riffs aufpeitschend, und die Songs sowie der Reibeisengesang umgehend mitreißend (‘Zombie Apocalypse’, ‘How Do We Sleep’).
🛒 TOO MEAN TO DIE bei AmazonDabei darf nicht nur die Faust geballt, sondern deutlicher denn je auch mit dem Auge gezwinkert werden: Im rasenden Titel-Track feiern Accept ihre Langlebigkeit, und im frechen ‘Overnight Sensation’ machen sie sich über talentfreie Influencer lustig. Mehr als nur okay, Boomer! Wollen wir trotzdem auf ganz hohem Niveau meckern? Seit dem spektakulären Comeback vor zehn Jahren wechseln sich bei Accept großartige (BLOOD OF THE NATIONS, THE RISE OF CHAOS), sehr gute (BLIND RAGE) und „nur“ gute Alben (STALINGRAD) ab; TOO MEAN TO DIE schafft es nicht in die erste Kategorie, sondern sucht seinen Platz zwischen den anderen beiden. Die Scheibe liefert jede Menge starken Stoff, rockt aber oft auch nach arg bekannt wirkenden Mustern. Doch wie verspricht die tolle Midtempo-Ballade? ‘The Best Is Yet To Come’ – die Latte hängt verdammt hoch, wir freuen uns drauf!
Mit TOO MEAN TO DIE bekommen Accept-Fans exakt das, was sie erwartet haben: Wolf Hoffmanns pfundige Gitarren-Riffs, geradlinige Drumgrooves, einen fetten Gesamt-Sound und die für diese Band typische Dampframmennummern. Allerdings auch nicht mehr, denn kompositorisch hat es in der Accept-Geschichte schon aufregendere Alben gegeben. Matthias Mineur (5 Punkte)
Accept-Alben kann man blind kaufen, enttäuscht wird man im Grunde nie. Schon erstaunlich, mit welcher Verve alte Haudegen wie AC/DC oder Accept auf den aktuellen Alben zu Werke gehen. TOO MEAN TO DIE besitzt Schmiss, rassige Riffs und zahlreiche Höhepunkte mit Ohrwurmcharakter. Aber, Vorsicht: Ein, zwei Hooklines tänzeln an der Grenze zum schlagerhaften Schunkeln. Matthias Weckmann (5 Punkte)
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