Zehn Sekunden des Openers ‘Sticks And Bricks’ reichen, um klar zu machen, wo es auf WHAT SEPARATES ME FROM YOU lang geht: brutales tiefes Riffing, Gebrüll, Core auf fettem Metal-Fundament. Und doch: nach 50 Sekunden wird gesungen. Nicht im cleanen Killswitch Engage-Modus, aber durchaus poppig. A Day To Remember bleiben sich also treu: Erst gibt es die Keule an die Kniescheibe, dann fragen sie freundlich lächelnd, ob es noch einen Nachschlag geben darf. Und weil sie so nett fragen, sagen wir natürlich: ja. Zehn Songs dauert die Prozedur, jedes Ziel wird ziemlich genau dreieinhalb Minuten lang malträtiert. Das Verhältnis Pop:Gewalt verschiebt sich mal zugunsten des Lächelns (‘All I Want’) mal pro Basey (‘2nd Sucks’).
Wenn dann in ‘All Signs Point To Lauderdale’ plötzlich Pop Punk erklingt, ist das zwar eine willkommene Abwechslung, doch so langsam fragt sich der geschundene Körper, wo der Prügelknecht eigentlich hin will. So richtig freundlich ist die ganze Nummer nicht, so richtig kaputt machend aber auch nicht. Manche Songs verschmelzen all die vielen Richtungen in eine individuelle Knüppeltechnik, dann wiederum klingt WHAT SEPARATES ME FROM YOU wieder wie ein Sampler mit standardisierten US-Bands. Für die ersten zwei Alben reicht das, von einem vierten darf aber etwas mehr Homogenität im Songwriting erwartet werden.
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