In den Neunziger Jahren war die Industrialisierung der Metal-Szene weit fortgeschritten, Bands wie Nine Inch Nails, Ministry, Filter oder Fear Factory gehörten zu den aufregendsten (und vermeintlich zukunftsträchtigsten) Protagonisten der harten Musik. Ein Vierteljahrhundert später ist von dieser Euphorie nicht mehr viel geblieben. Industrial Metal fristet ein absolutes Nischendasein. 3Teeth aus Los Angeles treten mit ihrem dritten Album METAWAR an, um das zu ändern. Laut eigener Aussage ist das Ganze eher als ein Multimediaprojekt zu sehen, das auf Basis einer Band konzipiert wurde.
🛒 METAWAR bei AmazonDavon kriegen wir als Hörer von METAWAR logischerweise nichts mit, also beschränken wir uns auf die Musik – und die fällt leider viel zu bieder aus, um dem Genre frische Impulse vermitteln zu können. Das Quintett backt die alten Zutaten (düstere Endzeitatmosphäre, eruptive Gitarrenschübe, knackige Grooves) neu auf, bietet aber dieselben Geschmacksrichtungen wie Marilyn Manson zu Debützeiten. Front 242 sind definitiv auch ein METAWAR prägender Einfluss. Diese mechanischen Momente erzeugen erstaunlicherweise sogar die größten Emotionen. Insgesamt beinhaltet diese Scheibe aber zu wenig Dünger, um den Industrial Metal von seinem Mauerblümchendasein befreien zu können.