Es hat so viel Sinn ergeben: Das Cyhra-Debüt LETTERS TO MYSELF von 2017 klang wie die musikalisch logische Konsequenz aus der Verbindung von Ex-In Flames-Gitarrist Jesper Strömblad und dem ehemaligen Amaranthe-Frontmann Jake E. Lundberg: melodisch-moderner Metal mit reichlich einprägsamen Melodien, deutlichem Pop-Bezug, aber metallischen Riffs und Hits in Serie. Schon damals tendierte das Ganze eher in Richtung von Amaranthe. Dieser Eindruck verstärkt sich auf dem Nachfolgewerk NO HALOS IN HELL deutlich. Die Gewichtung fällt noch opulenter, harmonischer und eingängiger aus. Leider gerät dadurch das gesamte Gefüge aus der Balance. Der Kaloriengehalt des zweiten Cyhra-Albums ist schon enorm.
🛒 NO HALOS IN HELL bei AmazonAuch wenn sich die Macher freuen, sich mit NO HALOS IN HELL musikalisch weiter von den Vorgänger-Bands zu emanzipieren und einen eigenen Sound zu etablieren, haben Cyhra für meinen Geschmack die falsche Richtung genommen. Anstatt den poppigen Arrangements und der seichten Stimme Lundbergs Schmackes in Riffs und Rhythmen entgegenzusetzen, ergeben sich die Lieder dem Weichspüler. Das ist umso bedauerlicher, als dass man kompositorisch nahezu immer den wahren Kern erkennt. Und der ist eigentlich um so viel größer als das, was einen auf NO HALOS IN HELL erwartet. Sehr schade.