Resident Evil – Revelations 2: Insel der Verdammnis

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Alles beginnt auf einer Insel. Allerdings nicht auf einer Trauminsel. Und auch nicht im Urlaub. Es ist ein unfreiwilliger Aufenthalt, der sich innerhalb kürzester Zeit zum wahr gewordenen Albtraum entwickelt. Sie erleben dieses Abenteuer mit vier Hauptcharakteren. Da ist zum einen Claire Redfield, die 1998 den Untergang von Raccoon City überlebte. Geprägt von den Erlebnissen, schließt sie sich der Hilfsorganisation Terra Save an, die sich um Menschen kümmert, die durch biologische und chemische Waffen schwer verletzt wurden. Bei terra Save ist auch Moira Burton aktiv – Spielcharakter Nummer 2. Sie ist die Tochter von Barry Burton, der vor Jahren als Mitglied einer Elite-Einheit gegen Untote kämpfte. 

Doch auf einer Firmenfeier kidnappt eine unbekannte Einsatztruppe Moira und Claire und verschleppt sie auf die erwähnte Insel. Der Spieler steuert das Duo bei dem Versuch, von dem Eiland zu fliehen und aufzuklären, wer hinter dem Angriff steckt. Spielen Sie allein, übernimmt die CPU die Kontrolle über den anderen Charakter. Alternativ zocken Sie zu zweit am geteilten Bildschirm. Ein kooperatives Spiel via Onlineverbindung ist im Story-Modus nicht möglich, soll zu einem späteren Zeitpunkt aber im Raid-Modus zur Verfügung stehen. Darin sollen Sie innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Zahl Angreifer besiegen.

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Ferngesteuerte Marionetten

Wesentlich interessanter ist die Verfolgung der Hauptgeschichte. Nachdem Sie mit dem Duo Claire und Moira auf der Insel in verschlossenen Zellen eines dunklen, modrigen Kellers erwachen, kommuniziert über Lautsprecher ein Unbekannter mit Ihnen. Per Fernbedienung öffnet und schließt er Türen und gibt Ihnen einen Weg vor. Allein dieser Umstand erzeugt bereits ein intensives Gefühl der Beklemmung.

Denn obwohl Sie die beiden Figuren lenken können, fühlen Sie sich wie eine Marionette. Der Unbekannte legt die Regeln und Grenzen für Ihren Handlungsspielraum fest – zumindest anfangs. Später finden Sie Waffen, können sich gegen attackierende Kreaturen wehren. Die hören auf so schöne Namen wie die Geplagten und die Verrotteten. Und genauso sehen Sie auch aus! Noch übler sind die aus verschiedenen, unpassend zusammengenähten Körperteilen bestehenden Revenants. Ob es Untote sind oder Infizierte und was immer der Grund für ihr unangenehmes und aggressives Auftreten ist, gilt es aufzudecken.

Mit Lampe, aber nicht erleuchtet

Man könnte auf die Idee kommen, Moira sei eine beinharte Pazifistin! Sie weigert sich jedenfalls, eine Schusswaffe zu bedienen. Macht aber nichts, denn sie hat eine Taschenlampe dabei, blendet damit Gegner und spürt Objekte auf. Droht doch mal unmittelbare Gefahr, haut die junge Frau tüchtig mit dem Brecheisen auf ihre Angreifer ein oder öffnet damit Türen.

Das Problem an der Sache: Um das Potenzial wirklich auszuschöpfen, das diese Variante der sich ergänzenden Fähigkeiten beider Charaktere bietet, sollten Sie sich nicht auf die CPU verlassen. So richtig gut funktioniert das Ganze nämlich nur, wenn Sie die Kontrolle übernehmen. Zum Glück können Sie auf Knopfdruck jederzeit zwischen Moira und Claire wechseln – oder Sie spielen offline im Koop-Modus.

Sind Sie allein auf Achse, ist die jeweils CPU-gesteuerte Figur oft genug ein Hindernis. Sie steht entweder tatsächlich im Weg oder führt eine Aktion nicht aus, die nur sie ausführen kann. Auch beliebt: Gegner in brenzligen Situationen nicht anzugreifen …

Duett-Syndrom

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Neben Claire und Moira übernehmen Sie über ein weiteres Duo die Kontrolle, das einem eigenen, zweiten Handlungsstrang folgt. Moiras Vater Barry Burton erhält einen Notruf von seiner Tochter und fährt deshalb mit dem Boot zur Insel. Kaum angekommen, trifft er auf das kleine Mädchen Natalia, das stumm und nur mit einem Nachthemd bekleidet am Ufer steht. Natürlich will Barry das Mädchen nicht auf seine gefährliche Suche nach Moira mitnehmen, sieht aber ein, dass er Natalia auch nicht allein lassen kann. Fortan hat er die Kleine also im Schlepptau. Und sie erweist sich schnell als große Hilfe, denn Natalia besitzt einige besondere Fähigkeiten. 

Die setzt sie zwar CPU-gesteuert ebenfalls nur spärlich ein, aber natürlich können Sie auch dieses Duo im Koop-Modus steuern oder zwischen den Charakteren wechseln, falls Sie solo spielen. Während Barry der klassische Haudegen mit durchschlagenden Schusswaffen ist, hat Natalia den sechsten Sinn. Sie kann die Anwesenheit von Gegnern auf einige Entfernung spüren, deren Silhouetten durch Mauerwerk erkennen und versteckte Extras aufspüren, die sie hinter Vorhängen oder in dunklen Ecken blass schimmern sieht. Zeigt sie mit dem Finger darauf, werden die Objekte gänzlich sichtbar und Sie können sie einsammeln.

Ein bisschen wie früher

Weniger Action, mehr Horror – das ist ein erklärtes Ziel der „Revelations“-Reihe. Das ist begrüßenswert. Denn Teil 5 und ganz besonders Teil 6 hatten sich von diesem ursprünglichen Konzept der „Resident Evil“-Serie stark entfernt. Soweit sich das bisher beurteilen lässt, ist die Besinnung auf alte Tugenden weitgehend geglückt – wenn auch nicht in allen Punkten. Vor allem die Atmosphäre ist ausgesprochen gut gelungen. Wenn Sie mit Ihren Spielfiguren durch die düstere Umgebung laufen oder schleichen, kann hinter jeder Ecke eine Bedrohung lauern. Das sorgt für Gänsehaut. Stürzt sich dann plötzlich ein Geplagter auf Sie, ist das mitunter so gut in Szene gesetzt, dass Ihnen tatsächlich für einen Moment das Blut in den Adern gefriert. 

Einen dauerhaften Angstzustand oder gar Panik vor einer Übermacht an Kontrahenten vermisst man aber nach wie vor. Die Zahl und Gefährlichkeit der Widersacher ist dafür zu überschaubar – zumindest bisher. Möglich, dass sich dies noch ändert. Doch derzeit bleibt es nur bei einem kurzen Schreck, dann strecken Sie die Untoten problemlos nieder. Das liegt auch daran, dass in der gespielten Demo-Version jederzeit genug Munition und Raum vorhanden waren. Ausweichen und feuern stellten kein Problem dar, sondern lediglich eine Beschäftigung. Hier besteht noch immer ein großer Unterschied zu den Anfängen der Serie, als der Bewegungsradius und die Munition stark eingeschränkt waren und der Spieler in Sorge um sein virtuelles Wohl sein musste.

Häppchen oder ganze Mahlzeit?

„Revelations 2“ erscheint zunächst in Episoden und nur auf Steam und in den Download-Shops der Konsolen. Das Spiel ist in vier appetitliche Häppchen unterteilt, die ab 25. Februar im Wochentakt anrollen. Jeder Download beinhaltet je eine Episode beider Handlungsstränge sowie Spielinhalte für den Raid-Modus. Ab 20. März 2015, also zwei Tage nach Erscheinen des letzten DLCs, ist das komplette Spiel auch im Handel auf Blu-ray erhältlich. Wer also lieber das Gesamtwerk genießen möchte, statt jede Woche zwei Episoden mit je circa 50 Minuten Spielzeit zu daddeln, lädt erst zum Schluss herunter oder greift zur Disc-Version. Letztere bietet sogar noch ein paar Extras, darunter zusätzliche Kämpfer für den Raid-Modus, spezielle Kostüme für die Charaktere, zwei Spin-Off-Kapitel und vier Bonus-Level aus früheren Serienteilen. Alle Extras gibt es auch als Download-Version – gegen Bezahlung.

Fazit: Resident Evil – Revelations 2

Das Spiel hinterlässt einen souveränen Ersteindruck. Grafik und Sound sind solide, die Steuerung fühlt sich gut an. Die Rückbesinnung auf weniger Action ist lobenswert, wenngleich der Titel bisher nicht das gleiche Maß an Spannung und Beklemmung transportiert wie in den frühen Jahren der Serie. Mal sehen, ob das Warten von Episode zu Episode das Interesse ankurbelt oder abkühlt …

Erscheinungstermin „Resident Evil – Revelations 2“: 25. Februar 2015 für PC, PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One.

Quelle: Computer Bild Spiele. Mehr bei computerbild.de

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