Raven ALL HELL’S BREAKING LOOSE

Heavy Metal, Silver Lining/Warner (10 Songs / VÖ: 30.6.)

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Die Gallagher-Brüder gehören zu den absoluten Urgesteinen der Szene: Ihre Band Raven besteht seit Mitte der Siebziger Jahre, das Debüt ROCK UNTIL YOU DROP erschien 1981. Eine Veröffentlichungspause (zwischen 2000 und 2009) ist mitverantwortlich dafür, dass ALL HELL’S BREAKING LOOSE „erst“ ihr 15. Studiowerk darstellt, während andere Gruppen mit ähnlicher Langlebigkeit längst die 20 überschritten haben. Vielleicht hat man sich an Raven auch aus diesem Grund noch nicht sattgehört – oder liegt es an der überragenden Energieleistung, die das (seit 2017 von Schlagzeuger Mike Heller komplettierte) Trio abruft? Natürlich reicht der immer wieder dazwischengrätschende hohe Eierkneifgesang noch immer an die Schmerzgrenze heran (etwa im Titel-Track), bewegt sich meist aber im gerade noch erträglichen bis stellenweise sogar (für metallisch geschulte Ohren) feierbaren Bereich.

Davon abgesehen liefern Raven auf dem Nachfolger von METAL CITY (2020) zehn unterhaltsame, abwechslungsreiche (New Wave Of British) Heavy- und Speed Metal-Nummern mit hörbarer Chuzpe und echter Spielfreude (etwa ‘Victory’s Call’), die der im Refrain hymnische Faustballer ‘Surf The Tsunami’ als herausstechender Höhepunkt krönt (gefolgt von ‘Desperate Measures’ und ‘Edge Of A Nightmare’). Keine Ballade, keine Gäste, keine Cover, keine Kompromisse und (nach kurzem Gruselintro) knapp 40 Minuten Riff-Alarm und Vollgas – Raven leben den Scheiß und legen mit ALL HELL’S BREAKING LOOSE ein mehr als überzeugendes Alterswerk vor, mit dem ihnen die größtmögliche Überraschung gelingt: ihr erster Soundcheck-Sieg im METAL HAMMER!

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In einem Monat, in dem frisch gekürte Titelhelden und diverse Genre-Urgesteine gleichermaßen mit neuen Werken aufwarten und um die Vorherrschaft in Plattenregalen und Playlists ringen, ist die ehrlich errungene Spitzenposition der Ulknudeln umso bemerkenswerter und wichtiger: Schließlich stellt sie klar, dass traditioneller, passioniert dargebotener Heavy Metal nicht zuletzt in diesem Magazin noch immer hoch im Kurs steht und als unverzichtbarer Kerninhalt angesehen wird, auf den sich (zumindest in unserem Soundcheck) alle einigen können. Ein Hoch an dieser Stelle auf alle alternden, doch nimmermüden Helden der Metal-Arbeiterklasse, als deren Stellvertreter Raven hier triumphieren – mögen sie uns in dieser Form noch lange erhalten bleiben!

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