Im Fall Till Lindemann zieht der Verlag Kiepenheuer & Witsch, welcher die Bücher des Rammstein-Sängers verlegt, Konsequenzen. Aufgrund der vielfachen Anschuldigungen der sexuellen Gewalt beendet das Unternehmen mit sofortiger Wirkung die gemeinsame Zusammenarbeit. Außerdem wird auf ein Pornovideo verwiesen, das zu einem „Vertrauensbruch“ zwischen beiden Parteien geführt haben soll.
Rammstein: Neue Erkenntnisse?
„Mit Erschütterung haben wir in den letzten Tagen öffentlich gewordene Vorwürfe gegen Till Lindemann verfolgt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verlags. „Unser Mitgefühl und unser Respekt gilt den betroffenen Frauen.“ Kiepenheuer & Witsch betont, dass es künftig keine weitere Zusammenarbeit mit Till Lindemann geben werde und gibt an, im Zuge der aktuellen Berichterstattung von einem Pornovideo des Sängers in Kenntnis gesetzt worden zu sein. In besagtem Video „zelebriert“ Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen, so der Verlag. Außerdem solle darin das 2013 über Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch ‘In stillen Nächten’ eine Rolle spielen. Dies wertete man als „groben Vertrauensbruch“ und „rücksichtslosen Akt“.
Trotz der heiklen Lage spricht sich Kiepenheuer & Witsch für künstlerische Freiheit aus, machte allerdings deutlich: „Durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns in besagtem Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornographischen Kontext wird die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem ,lyrischen Ich‘ und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt.“ Man habe sich aus diesem Grund dafür entschieden, die Zusammenarbeit mit dem Musiker mit sofortiger Wirkung zu beenden, da das Verhältnis „unheilbar zerrüttet“ sei. Weder Rammstein noch Till Lindemann haben sich bisher zu besagten Vorwürfen geäußert.
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