Johnny Depp und Amber Heard – der Gerichtsprozess der Schauspieler gegeneinander war zuletzt in allen Medien. Fast zwei Monate zogen sich die Verhandlungen zwischen den Ex-Partnern, bis gestern schließlich das Urteil fiel. Das Ergebnis der öffentlichen Schlammschlacht: Heards Gewaltvorwürfe gegen Depp sind falsch und damit Rufschädigung, er erhält 15 Millionen Dollar Schadensersatz, hat den Prozess also gewonnen. Bei den Wellen, die die live übertragenen Gerichtssitzungen schlugen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch Musiker zum Sachverhalt äußern.
Joe Lynn Turner ist auf Johnny Depps Seite
So kommentierte nun Sänger Joe Lynn Turner (ehemals bei Rainbow und Deep Purple) den Ausgang des Prozesses. „Nachdem ich Depp vs. Heard aufmerksam verfolgt und mit meinen persönlichen Erfahrungen verknüpft habe, kann ich mich wohl informiert auf Mr. Depps Seite schlagen“, teilte er über die Sozialen Medien mit. Er führte aus: „Die Welt muss verstehen, dass Intimate Personal Violence nichts mit nur einem Geschlecht zu tun hat. Es kann jeden treffen, überall und zu jeder Zeit. Ein Opfer hat kein Geschlecht … Punkt.“ Dahinter setzte er den Hashtag „#mentoo“, also „auch Männer“, in Anlehnung an die #metoo-Bewegung.
Zuspruch auch von Joe Perry
Neben Turner meldete sich auch Joe Perry zu Wort, der neben Aerosmith auch zusammen mit Johnny Depp bei den Hollywood Vampires spielt. „Stolz und glücklich über Johnnys Sieg heute. Wir haben nie etwas angezweifelt, wir kannten die Wahrheit und wussten, dass diese obsiegen wird“, schrieb er zum Prozessausgang. Die folgende Aussage richtete er dann direkt an seinen Band-Kollegen: „Herzlichen Glückwunsch, dass du heute dein Leben zurück erhalten hast!“
Hintergründe der Verhandlung
Amber Heard hatte 2018 in der Zeitung The Washington Post eine Kolumne verfasst, in dem sie sich als Überlebende von häuslicher Gewalt darstellte. Johnny Depp verklagte sie, seine Anwälte argumentierten, dass Heards Aussagen auch ohne konkrete Benennung des Partners auf Depp zurückzuführen seien. Die Aussagen über häusliche Gewalt seien darüber hinaus falsch. Heard klagte daraufhin ebenfalls. Schlussendlich wurde Heard in drei Punkten für schuldig befunden, die Gewaltvorwürfe konnten nicht belegt werden. Depp wurde über eine Aussage seines ehemaligen Anwalts, Heard würde einen Misshandlungsfall bloß inszenieren, allerdings ebenfalls zu zwei Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt.