Das komplette Interview mit Primordial-Frontmann Alan „Nemtheanga“ Averill findet ihr nur in der METAL HAMMER-Aprilausgabe.
Einer der prickelnd ungewohnt klingenden Songs auf dem neuen Album ist ‘To Hell Or The Hangman’, an dem sich die kreativen Spannungen zwischen den Akteuren sowie ein exemplarischer Arbeitsprozess von Primordial gut illustrieren lassen.
Die Nummer kam als geradliniges Fragment und von Schlagzeuger Simon O’Laoghaire mit einem traditionellen irischen Rhythmus versehen aus einer der wenigen Sitzungen mit Ciáran aus dem Proberaum. „Laoghaire und ich haben dann die Wasser ein wenig eingetrübt, indem wir das Tempo anzogen“, verrät Alan.
Mehr Sexiness
„Ich wollte Primordial ein wenig sexy wirken lassen – mit einem Hauch Wave und Post Punk zwischen Iron Maidens ‘Run To The Hills’, New Model Army sowie einer Prise Joy Division, was bei Ciáran leider auf keinerlei Gegenliebe stieß.“
Der Angesprochene erzählt seinerseits, dass Alans Gesang auf ‘To Hell Or The Hangman’ zunächst überhaupt nicht dem entsprach, was er sich ausgemalt hatte. „Aber ich habe ihn dann machen lassen, denn es entwickelte sich in eine gute Richtung“, meint der musikalische Band-Kopf.
„In meinem Kopf weiß ich schon im Rohzustand, ob etwas passt.“ Um seine Drehs an den Song zu bekommen, für den er obendrein inhaltlich eine „angeschwärzte Romanze“ im Sinn hatte, griff der Sänger zu einem erprobten Trick. „Ich wusste, dass ich meinem Text einen historischen Anstrich geben musste, damit er bei Ciáran durchgeht“, grinst Alan hörbar.
„Ich erzähle eine blutig-tragische Geschichte, die sich im Jahr 1493 in der Stadt Galway zugetragen hat.“ Der Sänger nimmt die Rolle des Sohns von Bürgermeister James Lynch ein, der aus Eifersucht den Spross eines spanischen Edelmanns, der als Gast im Haus weilte, ermordete, und daraufhin vom eigenen Vater aus dem Fenster heraus erhängt wurde.
„Ich brauche keine Jury“
Nach irischer, aber nicht universell geteilter Meinung stammt daher der Begriff „lynchen“. Alan erzählt eigenen Angaben zufolge jedoch nicht gerne aus der Ich-Perspektive. „Dann landen immer mehr intime und persönliche Gedanken in meinen Texten, als ich denke“, sagt der Frontmann. „Meine Kollegen sind davon gar nicht begeistert. Aber es macht mich wahnsinnig, wenn jeder ständig seine Kommentare im Studio absondert. Ich brauche keine Jury.“
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