In Australien ist der Politiker Clive Palmer zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 1,5 Millionen Australischer Dollar (rund 965.000 Euro) verurteilt worden, weil er den Twisted Sister-Klassiker ‘We’re Not Gonna Take It’ umgedichtet hat. Für Werbeclips seiner United Australia Party machte er aus „We’re not gonna take it/ no we ain’t gonna take it/ oh we’re not gonna take it anymore“ „Australia ain’t gonna cop it, no Australia’s not gonna cop it, Aussies not gonna cop it any more“.
Milchmädchenrechnung
Songwriter und ex-Twisted Sister-Frontmann Dee Snider hatte die Verlagsrechte 2015 an Universal Music verkauft. Nichtsdestotrotz freut er sich nun über das Urteil: „Halleluja! Gerade habe ich erfahren, dass die Urheberrechtsverletzung an ‘We’re Not Gonna Take It’ durch ‚Politiker‘ Clive Palmer in Australien außerordentlich zugunsten von mir als Schreiber und Universal Music als Verlag entschieden wurde. Wir werden Urheberrechtsverletzungen nicht mehr hinnehmen!“ Zu seiner Verteidigung hatte Palmer Twisted Sister beschuldigt, für den Song beim Weihnachtslied ‘O Come, All Ye Faithful’ geklaut zu haben. Die Melodien der beiden Stücke haben zwar die gleichen Anfangsnoten, doch ‘We’re Not Gonna Take It’ wird schneller vorgetragen und rhythmisch anders betont.
Universal Music forderte von Palmer eine Urheberrechtsgebühr von 150.000 Dollar. Doch dieser sperrte sich dagegen und bot lediglich 35.000 Dollar an. Neben dem eingangs erwähnten Schadenersatz muss Palmer noch die Verfahrenskosten tragen sowie alle Kopien seines Plagiats aus dem Internet entfernen. Richterin Anna Katzmann schrieb in ihrem Urteil: „Palmers Verwendung des Songs war opportunistisch. In der Berühmtheit oder Bekanntheit sowie der Botschaft des Songs sah er politischen und persönlichen Vorteil. Und er dachte, er könne damit davonkommen, indem er nur ein paar der Worte verändert. Er lag falsch.“