Playstation 4: Die Next-Gen-Konsole im Test

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Im Jahr 1995 eroberte der japanische Elektro-Mogul Sony mit seiner ersten Playstation die Spielewelt. Das lag nicht nur an der fortschrittlichen Technik, die im grauen Kasten steckte, sondern vor allem an der unglaublich großen Masse an Top-Titeln – von denen einige bereits zum Start erhältlich waren. Der Nachfolger Playstation 2 machte genau da weiter, während das dritte Modell aufgrund des sehr hohen Anschaffungspreises den Verkäufen einen Dämpfer verpasste. Diesen Fehler macht Sony nicht noch mal. Ab sofort ist die Playstation 4 im Handel – für angenehme 399 Euro, aber etwas später als die Konkurrenz-Konsole Xbox One.

Und Sony hat, wie schon mit der PS3, nicht nur Gamer im Visier: Die Playstation 4 soll eine multimediale Schaltzentrale sein, mit denen sich auch Nicht-Zocker die Nächte um die Ohren schlagen können: Ein langer Kinoabend ist ebenso drin wie eine ausgiebige Fotosession oder ein Konzertabend mit der Lieblingsband. Doch macht Sonys Neueste überhaupt etwas besser als die Vorgänger-Konsole? Lohnt sich die Anschaffung oder sind Sie mit der PS3 immer noch gut bedient? Wir klären auf – im großen Test.

Das Design

Über Design lässt sich ja trefflich streiten, und das tun auch Redakteure mit Hingabe. Doch für die Mehrheit steht fest: Die PS4 trifft mit ihrer von Fugen unterbrochenen Front in kühner Schräglage den Zeitgeist. Außerdem gibt sich die PS4 von Anfang an kompakt – kein Vergleich zur wuchtigen Originalversion der PS3. Auch schön: Erneut hat die PS4 die Stromversorgung an Bord und in ihrem Inneren geht’s derart luftig zu, dass schon Gerüchte einer kleineren PS4-Slim-Version kursieren.

PC-Technik mit feinem Unterschied

Statt die Hightech-Bauteile im Inneren wie früher in Eigenregie zu entwickeln, setzt Sony auf PC-Technik: Herzstück der PS4 sind Prozessoren der APU-Reihe von AMD. Freilich schlagen keine profanen Computerherzen in den Daddelkisten, die Japaner haben die unter dem Codenamen „Jaguar“ entwickelten Recheneinheiten angepasst und verfeinert.

Der PS4-Prozessor hat acht Kerne, die mit Taktfrequenzen von maximal zwei Gigahertz rackern. Im Prozessor selbst sitzt auch die Grafikeinheit für die flüssige Wiedergabe von Spielen wie „Battlefield 4“ und Full-HD-Filmen wie „World War Z“. Der Arbeitsspeicher ist in beiden Konsolen mit acht Gigabyte angemessen groß. Sony setzt auf schnelle Riegel vom Typ GDDR 5. Nicht an der Leistungsgrenze

Auch nach einem Blick auf die technischen Daten kann sich die Playstation 4 also sehen lassen. Aber ist das auch in der harten Praxis spürbar? Also, Konsole einschalten und los. Das Ergebnis: Den Startvorgang erledigt die PS4 in 23 Sekunden – verhältnismäßig schnell. Im Test brauchte die PS4 weitere 30 Sekunden, bis „Call of Duty – Ghosts“ startklar war. Den Shooter präsentiert die Konsole übrigens scharf und in satten Farben.

Computer Bild SpieleAber selbstredend kauft sich niemand die neuen Konsole, nur um „Fifa 14“ oder „Battlefield 4“ zu zocken. Schließlich bringen die Vorgängermodelle Playstation 3 und Xbox 360 diese Titel in nahezu identischer Qualität auf den Schirm. Was die PS4 wirklich draufhat, beweist Sony mit dem Exklusivtitel „Killzone – Shadow Fall“. Gerade dieser grafische Hochkaräter soll das technische Potenzial der Next-Gen-Konsole ausreizen und in der ganzen Pracht zeigen. Freilich kratzt aber auch dieser Titel nicht an der Leistungsgrenze der neuen Sony-Konsole. Schließlich dauert es noch Monate, wenn nicht Jahre, bis die Spieleentwickler alle technischen Raffinessen der PS4 – und natürlich der Xbox One – ausgenutzt haben. Das war bei den älteren Konsolen nicht anders.

Alte Spiele? Ab in die Ecke!

Apropos älter: PS3-Titel laufen nicht auf der neuen Playstation. Das heißt: ab in die Ecke mit den Games oder verkaufen. Allerdings will Sony mit seinem Internetdienst Gaikai ausgewählte PS3-Titel auf der PS4 spielbar machen. Wann der Dienst startet und wie viel das kostet, ist derzeit nicht bekannt.

Gamepad? Radikal verändert!

Spielehelden, Rennwagen und was sich sonst noch bewegen soll – das lässt sich wie immer klassisch per Gamepad steuern. Klassisch ist sonst aber fast nichts, denn Sony hat seinen Controller nicht nur radikal verändert, sondern auch klar verbessert: Er hat nun ein Touchpad und ist damit deutlich größer. Zudem sind die Griffe länger, der Controller liegt besser in der Hand. Per Touchpad lassen sich zum Beispiel in „Killzone“ verschiedene Aktionen für die persönliche Kampfdrohne auslösen.

Weiterhin an Bord sind eine Lichtleiste sowie Sensormotoren, die Rütteleffekte aufs Gamepad übertragen, etwa beim Ausflug ins Kiesbett in einem heißen Rennen. Zudem steckt im Controller ein Lautsprecher, über den zum Beispiel Spielfiguren Anweisungen von sich geben. Wer das nicht auf der Rechnung hat, zuckt bei der ersten Ansage ordentlich zusammen.

Sprechen und zappeln

Sony hat für die Playstation 4 eine Kamera vorgestellt (49 Euro), mit der sich ähnlich wie per Move und Eye (PS3) Spielfiguren steuern lassen. Das Extra kommt am 3. Dezember 2013 in den Handel. Eine Komplexität wie bei der neuen Kinect-Kamera der Xbox One erreicht Sony aber freilich nicht.

Lenkräder, Headsets und Ladestationen: Zubehör für die Playstation 4

Multimedia geht anders

Was Multimedia-Funktionen angeht, gibt sich die Playstation 4 leider kapriziös: Nicht mal Musik-CDs spielte sie im Test ab. Und bevor der Nutzer seinen ersten HD-Film von der Silberscheibe sehen kann, muss er die Blu-ray-Wiedergabe online aktivieren. Völlig unverständlich: Die PS4 kann keine auf USB-Sticks oder externen Festplatten gelagerte Videos, Musik und Fotos abspielen – ihre Vorgänger erledigten das problemlos. Was soll das? Bleibt zu hoffen, dass Sony per System-Update nachbessert.

Laut und leise, durstig und sparsam

Fernsehen, zocken, Videos anschauen – was im Wohnzimmer zählt, ist eine stumme Konsole. Der Test zeigte jedoch: Die Lüfter der PS4 hören Sie deutlich, wenn es im Wohnzimmer mucksmäuschenstill ist. Der Unterschied beim Stromverbrauch: Die PS4 genehmigt sich beim Zocken durchschnittlich 76 Watt, während die Xbox mit 66 Watt rund 13 Prozent genügsamer ist.

Fazit: Playstation 4

Die Playstation 4 ist nicht nur schick, sie bringt auch Spiele scharf und mit nahezu originalgetreuen Farben auf den Schirm. Allerdings gibt es ein gravierendes Manko: Zum Start finden Sie kaum Spiele, die das Potenzial der Konsole ausreizen – das gilt allerdings auch für die Xbox One. Zudem missfällt die fehlende Abspielfunktion für Fotos, Videos und Musik per USB-Stick oder externer Festplatte – wer heute ins Wohnzimmer will, darf bei solch banalen Aufgaben nicht streiken!

Quelle: Computer Bild Spiele. Mehr bei computerbild.de

Mehr Spiele findet ihr unter www.metal-hammer.de/games!

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