Pink Floyd: 30 Jahre THE DIVISION BELL

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Ihr 14. Album THE DIVISION BELL bedeutet für Pink Floyd mehr als nur eine Rückkehr zu ihrer früheren, freien und experimentellen Psych-Rock-Kunst. Die am 28. März 1994 erschienene Platte markiert nämlich auch den letzten kollaborativen Moment der verbliebenen Band-Mitglieder David Gilmour, Nick Mason und Richard Wright.

Zu viele Songs

Die frühen Schritte zur Entstehung von THE DIVISION BELL begannen im Januar 1993, als Gilmour, Mason und Wright in den eigenen Britannia Row Studios im Norden von London musizierten. Im Frühjahr verlagerte Gilmour die Arbeitsstätte auf sein Hausboot und Studio Astoria an der Themse. Zudem holte er den Co-Produzenten von THE WALL und A MOMENTARY LAPSE OF REASON, Bob Ezrin, mit ins Team, und schon nach circa zwei Wochen hatte die Gruppe 65 Musikstücke gesammelt. Nachdem also zu viel Material für ein einzelnes Album vorhanden war, fand im Anschluss daran eine gemeinsame Abstimmung statt. Bei dieser wählte die Band die besten Stücke aus und reduzierte dadurch das Material auf etwa 27 Lieder. Durch eine weitere Auswahl und teilweise Verschmelzung einiger Titel blieben am Ende nur noch elf übrig.

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Die Song-Auswahl erfolgte auf Basis eines Punktesystems, bei dem jedes der drei Mitglieder zehn Punkte für jedes Lied vergeben konnte. Allerdings wurde dieses Abstimmungssystem aufgegeben, als die Herren feststellten, dass Wright seine eigenen Ideen mit der höchstmöglichen Punktzahl bewertete, während die Vorschläge der anderen die niedrigste Bewertung erhielten. Ein Teil dieses Problems war, dass Wright zu diesem Zeitpunkt noch nicht offiziell als vollwertiges Band-Mitglied anerkannt wurde, nachdem er 1979 unter Druck von Bassist Roger Waters die Band verlassen hatte. Zunächst änderte sich daran auch nichts. Stattdessen entschieden sie sich dazu, Wrights Namen an die Spitze einer Liste von 16 Studiomusikern und Background-Sängern zu setzen. Ein fester Bestandteil von Pink Floyd wurde er am Ende aber doch noch.

Unterstützung beim Schreiben

Die Instrumentalstücke waren damit abgeschlossen, und das Songwriting stand an. Für Gilmour stellte dies jedoch eine Herausforderung dar. Im Gegensatz zu Waters war er kein versierter Texter. Doch Gilmours damalige Freundin, die Journalistin und Autorin Polly Samson, sollte letztendlich den Großteil der Lyrics beisteuern. Anfangs bestand ihre Rolle hauptsächlich darin, den Künstler zu ermutigen. Sie half ihm jedoch auch maßgeblich dabei, einen der bekanntesten Songs des Albums, ‘High Hopes’, zu schreiben. Darüber hinaus verfasste sie noch sechs weitere Stücke.

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Zum Jahreswechsel war das Album schließlich abgeschlossen, und die Band konzentrierte sich auf die Suche nach einem geeigneten Titel. Zuerst erwogen sie, das Album „Pow Wow“ oder „Down To Earth“ zu nennen. Nach einem Treffen mit Schriftsteller Douglas Adams entschieden sie sich aber für den endgültigen Namen: „The Division Bell“. Dieser Ausdruck wird in ‘High Hopes’ verwendet und bezieht sich auf die Divisionsglocke, die im britischen Parlamentssitzungen geläutet wird, um eine Abstimmung anzukündigen.

Das letzte Pink Floyd-Werk

Neben ihren Songs sind Pink Floyd seit ihren Anfängen vor allem auch für außergewöhnliche Album-Cover berühmt, und THE DIVISION BELL bildet hierbei keine Ausnahme. Für das ikonische Artwork der CD war Grafik-Designer Storm Thorgerson verantwortlich, der zwei monumentale Köpfe aus Metall auf einem Feld in der Nähe von Stuntney, Cambridgeshire, positionierte. Diese Figuren, von der Größe her vergleichbar mit Doppeldeckerbussen, stehen einander gegenüber und suggerieren einen Dialog – eine eindrucksvolle Darstellung des Themas der Platte. Die Musik auf der Scheibe betont nämlich die Wichtigkeit der Kommunikation als Mittel zur Bewältigung globaler Herausforderungen.

Nach THE DIVISION BELL war Pink Floyds musikalische Reise glücklicherweise noch nicht ganz beendet: Rund zehn Jahre später, im Jahr 2014, veröffentlichten die verbliebenen Mitglieder Gilmour und Mason THE ENDLESS RIVER. Für dieses Projekt überarbeiteten die beiden einige der Songs, die es nicht auf den Vorgänger geschafft hatten. Ihre letzte Scheibe widmeten sie Wright, der 2008 an Lungenkrebs starb. Waters, mit dem Gilmour, Mason und Wright 2005 noch einmal aufgetreten waren, wirkte an diesem Werk nicht mit. Ein Jahr nach dessen Erscheinung lösten sich Pink Floyd vollständig auf.


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