Philip Anselmo: Pantera-Reunion im Willen der Abbott-Brüder

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Pantera haben kürzlich eine neue Tour angekündigt. An der Seite von Anthrax-Schlagzeuger Charlie Benante und Gitarrist Zakk Wylde wollen die verbliebenen Mitglieder Tributkonzerte spielen. Sänger Philip Anselmo sprach nun mit The Pit über diese Pläne und offenbarte, was wohl die verstorbenen Band-Gründer, die Brüder Gitarrist „Dimebag“ Darrell Abbott und Schlagzeuger Vinnie Paul Abbott, dazu sagen würden.

Anselmo: Abbott-Brüder würden hinter Wiedervereinigung stehen

Für Anselmo ist die Sache klar: „Ich denke – ich weiß –, dass Dime und Vince das Vermächtnis und den Namen von Pantera weitergetragen sehen wollten. Ich weiß das ganz sicher. Das wäre ihr größter Traum“, sagte er. „Dimebag und Vince wollten immer, dass diese Band zu einem Vermächtnis wird, riesig wird, unsere Verbindung zum Erfolg.“ Die geplanten Pantera-Konzerte zusammen mit Benante und Wylde wurden von den Nachlassverwaltern der Abbott-Brüder freigegeben.

Benante und Wylde über Pantera-Tour

Auch Benante wurde während eines Interviews im Rahmen von ‘Trunk Nation With Eddie Trunk’ auf SiriusXM auf die Reunion-Tour angesprochen. Der Anthrax-Musiker gab an, bereits im Dezember 2021 eingeplant worden zu sein. „Ich habe mit Philip gesprochen, und er hat die Sache erwähnt. Ich meinte, ‚Oh, ja, klar. Wieso nicht.‘ Und dann wurde es im Januar oder Februar real“, erzählte der Schlagzeuger. Sowohl Benante als auch Wylde gaben an, sich auf die kommenden Pantera-Konzerte zu freuen.

Pantera: Umstrittene Gruppe

Ganz unumstritten ist das Ganze nicht: Mit dem ‘Dimebash’ gibt es bereits alljährlich Pantera-Tribut-Auftritte. 2016 fiel Anselmo dabei mit „White Power“-Rufen und einem Hitlergruß auf. Zwar entschuldigte er sich später, doch ganz folgenlos blieb der Vorfall nicht. Unter anderem verkündete Machine Head-Frontmann Robb Flynn, sich nie wieder die Bühne mit Philip Anselmo oder anderen, die solche Ausrufe tolerieren, teilen zu wollen.

Vinnie Paul dementierte Reunion zu Lebzeiten

Auch aus den eigenen Reihen klang eine Pantera-Wiedervereinigung eigentlich immer undenkbar. Nach Auflösung der Gruppe 2003 und vor allem nach Dimebags Ermordung während eines Auftritts seiner zweiten Band Damageplan im folgenden Jahr sah es nicht danach aus, als würden Pantera je wieder spielen. Bassist Rex Brown hatte die Möglichkeit ausgeschlagen, und Vinnie Paul hatte ebenfalls eine starke Meinung dazu. „Menschen sind eigennützig“, sagte er 2014 gegenüber EMP Rock Invasion. „Sie wollen, was sie wollen, aber es ist ihnen egal, was man selbst will. Es ist bedauernswert, dass sie meinen, wenn wir Zakk Wylde auf die Bühne kriegen, ist es wieder Pantera. Aber das ist es nicht. Es ist nicht so einfach.“ Er fuhr mit einem harten Vergleich fort: „Wenn Eddie Van Halen nächste Woche viermal in den Kopf geschossen würde, würde doch auch keiner sagen ‚Hey, Zakk, geh mal mit Van Halen spielen und nenn es auch einfach Van Halen.‘ So zu denken, ist egoistisch und dumm. Das ist einfach nicht richtig“, fand der Schlagzeuger. Auch am Begriff „Reunion“ störte sich Vinnie Paul: „Man nennt es nicht ohne Grund Reunion. Das bedeutet, dass man Originalmitglieder zurückholt. Mit Pantera wird das nie mehr möglich sein.“

Einige Monate später wiederholte er vor allem Letzteres noch einmal gegenüber PlanetMosh. „Ohne Dimebag Darrell gibt es keine Pantera-Reunion. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, betonte er. „Wir waren eine einflussreiche Band, die Millionen von Menschen erreicht hat, aber diese Zeit ist beendet. Die Leute müssen langsam verstehen, dass es so ist. Wenn wir alle noch da wären, gäbe es die Möglichkeit zur Wiedervereinigung, aber jetzt nicht mehr.“ Fans, die ihn sehen wollten, verwies er damals auf sein neues Projekt Hellyeah. Bis zu seinem eigenen Tod 2018 sprach Vinnie Paul außerdem nicht mit Phil Anselmo. Ein Interview, das dieser einige Wochen vor Dimebags Tod gab, könnte dessen Mörder laut Vinnie Paul zu der Tat bewegt haben.


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Anthrax-Schlagzeuger Charlie Benante findet, das Musik-Geschäft hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Schlechteren entwickelt. Besonders sauer stößt dem 61-Jährigen das Streaming auf. Dabei bleibe viel zu wenig bei den Künstlern hängen. Für den Thrash-Metaller grenzt das an Diebstahl, wie er im Interview mit The Irish Times unverblümt zu Protokoll gibt. Derbe frustriert Auf die Frage, ob sich die Musikindustrie in den 40 Jahren seit dem ersten Anthrax-Album A FISTFUL OF STEEL verändert habe, entgegnete Benante: "Es gibt keine Musikindustrie. Das hat sich verändert. Es gibt nichts mehr. Die Leute hören zwar Musik, aber sie hören sie nicht mehr wie früher. Es…
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