Geboren am 19. Mai 1954 in Melbourne, Australien, war Phil Rudd von Anfang an von der Magie der Musik gefesselt. Seine ersten Schritte als Schlagzeuger machte er in lokalen Bands wie The Coloured Balls oder Buster Brown, wo er sein angeborenes Talent und seine unerschütterliche Hingabe für das Trommeln zum Ausdruck brachte. Wirkliche Anerkennung erlangte er jedoch erst 1975, als er der damals aufstrebenden Formation AC/DC beitrat.
Hart getroffen
In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich Rudd zum Herzschlag der Band. Sein mitreißender Rhythmus und seine Präzision prägten den Sound von Hits wie ‘It’s A Long Way To The Top (If You Want to Rock’N’Roll)’ und ‘T.N.T.’. Mit Rudd am Schlagzeug erreichten AC/DC eine neue Stufe des Ruhms, und sein Einfluss auf die Welt des Rock ist unumstritten. Doch 1980 begann für Rudd eine düstere Phase, als der tragische Tod des AC/DC-Frontmanns Bon Scott aufgrund von Alkoholmissbrauch das Band-Gefüge erschütterte. Der Verlust seines Freundes traf Rudd zutiefst. Trotz der Tragödie machte der Schlagzeuger weiter mit der Band – gemeinsam mit dem neuen Sänger Brian Johnson – und nahm das bahnbrechende Album BACK IN BLACK (1980) auf.
1983 verließ Rudd schließlich die Gruppe während der Aufnahmen zu FLICK OF THE SWITCH. Dies war einerseits auf seine eigenen Drogenprobleme zurückzuführen, andererseits auf zunehmende Konflikte mit dem Gitarristen Malcolm Young. Rudd hatte jedoch seine Arbeit an diesem Album abgeschlossen. Und obwohl die Musiker den Session-Schlagzeuger B.J. Wilson engagierten, um die Aufnahmen zu ergänzen, wurden Wilsons Spuren letztendlich nicht verwendet. Die darauffolgenden zehn Jahre lebte der Australier ein beschauliches Leben in Neuseeland. Dort gründete er eine Hubschrauberfirma, betätigte sich im Auto-Rennsport, der Landwirtschaft und spielte sein Instrument, wann immer ihm danach war.
Wiedereinstieg von Phil Rudd
Die Bindung zu AC/DC blieb über die Jahre aber ungebrochen: Während der „Razors Edge World Tour“ im Jahr 1991 lud die Formation Rudd zum einfachen Jammen ein und holte ihn kurz darauf zurück. Seitdem hat Rudd eine Reihe von Platten aufgenommen, darunter BALLBREAKER (1995), STIFF UPPER LIP (2000) und BLACK ICE (2008). Im Jahr 2014 musste sich der Künstler jedoch erneut von seinen Band-Kollegen verabschieden, denn unmittelbar vor dem Erscheinen der Platte ROCK OR BUST (2014) durchsuchte die Polizei sein Haus. Ihm wurde der Besitz von Cannabis und Methamphetamin sowie der Versuch, einen Auftragskiller anzuheuern, vorgeworfen. Der Schlagzeuger gab dies einige Monate später zu. Wenige Wochen nach seiner Verhaftung kam ROCK OR BUST schließlich auf den Markt.
Im Sommer 2018 tauchten Johnson und Rudd gemeinsam vor einem Studio in Vancouver auf. Auch Angus und Stevie Young wurden kurz darauf dort gesichtet. Dies führte natürlich zu Spekulationen über ein neues Werk der Band, was später bestätigt wurde. Zwei Jahre später verbreiteten die Herren einen Teaser auf ihren Social Media-Kanälen und gaben die Besetzung mit Johnson, Angus und Stevie Young, Cliff Williams und Rudd offiziell bekannt. Anfang Oktober kündigten sie ihr Comeback mit POWER UP an. Rudd war bei den Aufnahmen dieser Platte zwar dabei, wurde jedoch für die Tournee durch Matt Laug ersetzt.
🛒 POWER UP auf amazon.de bestellenAktuell befinden sich AC/DC auf einer Stadiontournee durch Großbritannien und Europa. Diesen Sommer wird die Formation 21 Termine in zehn Ländern absolvieren. Dabei handelt es sich um ihre erste Europa-Tour seit acht Jahren, doch bei dieser ist Rudd nicht dabei. Neben den Hauptmitgliedern nimmt erneut Laug am Schlagzeug Platz. Neben ihm ist zudem der frühere Bassist von Jane’s Addiction, Chris Chaney, mit der Band unterwegs.
Wir wünschen Phil alles Gute!
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