Der frühere Motörhead-Gitarrist Phil Campbell hat sich an die letzten Monate von Lemmy Kilmister erinnert. Demnach legte die Band ihrem an Krebs erkrankten Anführer nahe, sich auszuruhen. Doch davon habe der Bassist, der am 28. Dezember 2015 im Alter von 70 Jahren starb, nichts wissen wollen. So habe er es „bis zum Ende auf seine Weise gemacht, worauf ich wirklich stolz bin“.
Bis zum Schluss durchgezogen
„Wir haben einen Anruf bekommen“, beginnt Campbell seine Ausführungen im ‘Rock Of Nations With Dave Kinchen And Shane McEachern’-Podcast. „Ich solle besser herkommen und herfliegen, um Lemmy zu besuchen. Ihm gehe es nicht so gut. Doch wir bekamen nie die Chance. Also schafften wir es bedauerlicherweise nie, Lebewohl zu sagen. […] Aber wir haben gerockt. Und Lemmy hat bis zu Ende gerockt, bis er es nicht mehr konnte. Denn wir versuchten ihn dazu zu bringen, sich auszuruhen, aber er wollte nicht auf uns hören. Er hat es bis zum Ende auf seine Weise gemacht, worauf ich wirklich stolz bin. Alles, was er tun wollte, war, eine unvergesslichen Rock’n’Roll-Band zu erschaffen. Das hat er definitiv geschafft.“
In einem anderen Interview von vor rund einem Jahr mit Myglobalmind fragte man Phil Campbell, ob er und Schlagzeuger Mikkey Dee von Lemmys Krebsleiden gewusst hätten. „Ja, aber Lemmy wollte einfach weitermachen. Bei der letzten Tour in Deutschland wurden ein oder zwei Konzerte abgesagt, weil ich im Krankenhaus landete. Und als ich wieder rauskam, brachten wir die Tour zu Ende. Das war die letzte Konzertreise, die letzte Show war in Berlin. In der letzten Woche von Motörhead war also tatsächlich ich derjenige, der im verdammten Krankenhaus war. Aber am Ende der Tournee dachten wir niemals, dass es das letzte Mal ist, dass wir einander sehen. Mikkey und ich hatten nicht die Chance, Lebewohl zu sagen. Ich konnte nicht einmal zur Beerdigung gehen, da mir mein Arzt davon abgeraten hatte, weil ich in jenen Tagen selbst ziemlich krank war.“
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