Phil Anselmo: „Als Rassist beleidigt zu werden hat mich wütend gemacht“

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Auf dem Dimebash-Konzert am 22. Januar 2016 zeigte Phil Anselmo den Hitlergruß und brüllte „White Power“ ins Publikum. Daraufhin erntete er berechtigterweise einen Haufen Kritik und wurde von Mitmusikern und anderen Menschen als Rassist bezeichnet. Anselmo entschuldigte sich zwar später für sein Verhalten und wollte die Sache herunterspielen – sein Ruf ist jedoch definitiv ruiniert. Nun hat er ein neues Interview gegeben und entfacht damit die Diskussion erneut.

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Kurz nach der Hitlergruß-Affäre hat Rob Flynn von Machine Head ein langes Video auf YouTube hochgeladen. Dort spricht er über den Vorfall, distanziert sich davon und nennt Phil Anselmo einen Rassisten. Scott Ian von Anthrax verfasste einen offenen Brief und auch er findet, dass die Aktion von Phil Anselmo einfach nur rassistisch und intolerant war. Kerry King von Slayer stellt sich gar die Frage, ob Phil Anselmo jemals wieder aus der Sache herauskommt und seinen Ruf wiederherstellen kann.

Mit den Fingern auf andere zeigen

Und was macht Phil Anselmo? Nun, der hat ein neues Interview mit Eddie Trunk geführt und sich dort allen Ernstes als Opfer präsentiert: „Unerhört“ seien die Vorwürfe, er wäre ein Rassist. Und dann teilt er gehörig gegen Flynn und Ian aus. Aber lest selbst:

Die ganze Ich-bin-ein-Rassist-Sache ist unerhört, denn sie ist falsch – absolut falsch. Stattdessen möchte ich mich umdrehen und Robert [Flynn] fragen, was er denn für unsere Gemeinde getan hat? Wenn er mir schon diese angeblich abscheulichen Taten unterstellt, was hat er denn gemacht? Ich weiß, was ich getan habe. Ich weiß, was ich für die Kids in Detroit getan habe, als das Kronk-Boxingstudio geschlossen werden sollte. Ich habe mehrere tausend Dollar gespendet, damit diese Kinder Essen, Kleidung und einen Platz zum Schlafen haben. Und all das, weil Kronk von der letzten Vaterfigur geführt wurde, die ich in meinem verdammten Leben hatte: Ein schwarzer Mann namens Emanuel Steward. Möge er in Frieden ruhen.

Aber auch Scott Ian bekommt sein Fett weg:

Scott schrieb mir einen Tag nach dem Vorfall eine E-Mail und sagte mir, dass das, was er gesehen hat, hässlich war und noch viel mehr. Das kommt also von dem Typen, der [im Jahr 1985] ein Album namens ‚Speak English Or Die‘ [als Mitglied der Band Stormtroopers Of Death] veröffentlicht hat. Wäre die CD in diesem oder im vergangenen Jahr erschienen… vergiss es verdammt noch einmal! Man wäre über ihn hergefallen und das weiß er auch. Ich habe übrigens innerhalb einer Stunde, so wie er es wollte, an die jüdische Organisation gespendet. Aber hört man von der Geschichte? Natürlich nicht. Und warum nicht? Es macht einfach keine guten Schlagzeilen. Ich habe noch in der gleichen Stunde gespendet, wenn nicht sogar in der verdammten Sekunde.

Für Phil Anselmo scheint die Sache klar zu sein: Weil er seiner Meinung nach vor und nach der Hitlergruß-Affäre gute Taten vollbracht hat, sollte man ihm den „White Power“-Vorfall verzeihen. Aber so leicht ist es leider nicht, lieber Phil. Und dass er jetzt auch noch in einem öffentlichen Interview gegen Rob Flynn und Scott Ian austeilt, die berechtigte Kritik geübt haben, spricht auch nicht gerade für seinen Charakter.

Phil Anselmo: Interview mit Eddie Trunk

Meinung: Warum nicht über Phil Anselmos Hitlergruß hinweggesehen werden sollte

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