Paul Stanley wurde 1952 als Stanley Bert Eisen in New York geboren. Während seiner Schulzeit auf der Highschool Music & Art verdiente sich der Musiker das Geld für Gitarrenstunden mit Taxifahren. 1971 fand sich Paul Stanley schließlich mit dem späteren Kiss-Bassisten Gene Simmons zu der Band Wicked Lester zusammen, welche sich wenig später wieder auflösen sollten. Mit Kiss wagten die beiden einen vielversprechenden Neuanfang.
Von einem anderen Stern
Blieben die Verkäufe der ersten Alben KISS, HOTTER THAN HELL (beide 1974) und DRESSED TO KILL (1975) noch hinter den anfänglichen Erwartungen zurück, waren es vor allem die exzentrischen Liveshows, welche Kiss eine zunehmend wachsende Anhängerschaft bescherten. Auf der Bühne bedienten sich die Musiker reichlich diverser Pryrotechnik, Paul Stanley selbst zertrümmerte ganz im Stil von Pete Townsend (The Who) seine Gitarren. Ihre Kostümierungen und ihr Make-up – aus Paul Stanley wurde „The Starchild“, aus Gene Simmons „The Demon“; Schlagzeuger Peter Criss verwandelte sich in „The Catman“ und Ace Frehley wurde zu „The Spaceman“ – sowie das umstrittene, weil Siegrunen ähnelnde Band-Logo schürten Mythos und Kontroverse gleichermaßen. Die Live-Aufnahme ALIVE! (1975) verkaufte sich schließlich millionenfach, brachte Kiss den endgültigen Durchbruch und ließ sie über die Jahre zu einer Kultmarke werden.
Kostüme und Kult
Neben unsterblichen Rock-Hymnen wie ‘Detroit Rock City’, ‘Rock And Roll All Nite’ oder ‘Love Gun’ wagten Kiss im Lauf ihrer langen Karriere diverse Experimente. 1979 sprangen sie auf die damals populäre Disco-Welle auf und landeten mit ‘I Was Made For Loving You’ (DYNASTY) einen Mega-Hit, 1983 legten sie sogar zeitweise ihre Outfits ab und traten ungeschminkt auf. Nach mehreren Besetzungswechseln fanden sich die vier Gründungsmitglieder 1996 für eine Reunion zusammen, zerbrachen allerdings erneut. 2014 wurden Kiss in der Originalbesetzung in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. Paul Stanley ist neben Gene Simmons das einzige Mitglied, das ohne Unterbrechung der Truppe angehörte.
Am 2. Dezember 2023 spielten Kiss ihre letzte Show im Madison Square Garden in New York. Ein umfassender Konzertbericht zu diesem denkwürdigen Ereignis ist in unserer aktuellen Februarausgabe zu lesen. Wie Gene Simmons erklärte, bedeute der Bühnenabschied allerdings nur das Ende der Band und nicht der Marke „Kiss“. Es steht zur Debatte, ob sie – ähnlich wie Abba – als Avatare zurückkehren und als solche für Liveshows sorgen.
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