Winston McCall ist ein grundsätzlich gut aufgelegter Mensch. „ Wir sind gerade zu Hause, und das ist immer gut“, beantwortet der Weltbummler die Frage nach dem Wohlbefinden. Ein Blick auf die eigene Karriere zimmert dem Protagonisten zudem ein Lächeln ins Gesicht. Zu großartig und steil verlief die Karriere der Jungs aus Down Under. Und ein Einbruch ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man dem Surfer-Boy hanseatischstes Understatement unterstellen. Denn die Antwort nach dem – aus seiner Sicht – Hauptgrund für den Erfolg seiner Band hat er nicht. „Diese Frage ist nach wie vor unbeantwortbar“, lacht es von der anderen Seite des Erdballs durch den Hörer. „Die Frage stellen uns natürlich viele Leute, aber wir wissen es selbst nicht so richtig. Wir verfolgen immer noch denselben Weg und die gleiche Formel wie in unseren Anfangstagen. Wir lieben einfach das, was wir tun.“
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Surferboys
Einige vertreten die Meinung, dass Parkway Drive noch erfolgreicher sein könnten, wenn die Band vom entlegenen Australien in die USA übersiedeln würde. Da, wo alles passiert und man das ganze Jahr auf Tour sein kann. Von den reduzierten Reisekosten mal ganz zu schweigen. Doch da opponiert der Verfasser dieser Zeilen schwer.
Denn so gut unsere Surferboys live auch sind, als verkappte Ami-Metalcore-Kapelle wäre sie nur eine von vielen guten. So aber sind sie das Aushängeschild des fünften Kontinents. Die Einzigartigkeit des Quintetts ist eng verknüpft mit ihrer Herkunft. „Absolut. 100 Prozent“, entfährt es Herrn McCall. “Als wir größer wurden, gab es einige Leute, die zu uns sagten, dass wir nun wohl in die USA ziehen würden. Und wir entgegneten immer nur mit einem ‘ Warum?‘. Dort gibt es schon eine Million Bands. Und es würde auch nichts an unserer Musik ändern. Darüber hinaus sind wir stolz auf unsere Herkunft. Wir haben bereits einiges erreicht – und das vom anderen Ende der Welt aus.“
Sie sind und bleiben eben die coolen, sympathischen Naturburschen aus Down Under. Dass sich das auf die eine oder andere Art auch in der „äußeren Form“ widerspiegelt, leuchtet ein. Lässt man das Debüt beiseite, fällt auf, dass permanent ein Thema illustriert wird: Natur. Ob nun bei HORIZONS (2007), DEEP BLUE (2010) oder ATLAS (2012). Sogar die erste Single DARK DAYS zeigt das Element Wasser. Natürlich sehen die Coverartworks zunächst einmal gut aus, aber es steckt mehr dahinter, wie Winston verrät: „ Es reflektiert ganz einfach unsere Persönlichkeiten. Und hätten wir zu Beginn unserer Karriere mehr Zeit gehabt, hätten wir diese Thematik bereits dort visualisiert. Wir verbringen viel Freizeit, wenn wir sie denn mal haben, im Ozean. Darüber hinaus reisen wir auf der ganzen Welt umher und sehen viel vom Planeten. Natur ist überall.“
Metal on Metal
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Das beste Beispiel für die perfektionierte Balance und das generelle „Mehr“ bei Parkway Drive ist der Song ‘Wild Eyes’. Eine Hymne der Extremität – mit ganz viel Eingängigkeit. Derbster Blastbeat – und doch die schönsten Melodiewogen. „Whoo-hoo-hoo“ -Chöre treffen auf härtesten Thrash. Eines der besten Stücke des Quintetts. Ohne Zweifel. Winston erklärt: „Diese Nummer wurde natürlich mit Live-Publikum im Hinterkopf komponiert. Lustig ist zudem, dass die eigentliche Inspiration für dieses Lied aus dem Fußball kommt. Unser Ziel war es, mit einem Song eine ähnliche Stimmung wie im Stadion zu erzeugen. Du brauchst den Text nicht zu kennen und bist trotzdem mittendrin.“
Mehr zu Parkway Drive und dem neuen Album ATLAS lest ihr in unserer November-Ausgabe.
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