Erwähnenswert
DOWN TO EARTH (2001)
„I’m not the Antichrist or the Iron Man“, singt Ozzy gleich zu Beginn im Opener ‘Gets Me Through’. Er rückt damit nicht nur das Image-Bild seiner öffentlichen Wahrnehmung, sondern – nach der ersten Black Sabbath-Reunion Ende der Neunziger – auch das als ambitionierter Solokünstler gerade. Die Songs sind durchweg Hook-lastig und inspiriert (‘Facing Hell’, ‘No Easy Way Out’), auch wenn Tim Palmers Produktion und Zakk Wyldes Gitarrenarbeit diesmal unspektakulär unscheinbar ausfallen. Und dann ist da natürlich noch ‘Dreamer’, die Co-Komposition mit Hit-Schreiber Marti Frederiksen (Aerosmith, Def Leppard) und Foreigner-Gitarrist Mick Jones, die zu Ozzys bekanntester Ballade des neuen Jahrtausends avancieren würde. Auch wenn das in selber Konstellation komponierte ‘Running Out Of Time’ vielleicht sogar die bessere ist.
Beklagenswert
SCREAM (2010)
Das erste und einzige Album mit Klampfer Gus G. (Firewind), welcher weder mit einer Songwriting-Beteiligung noch charakteristischem Gitarrenspiel aufwarten durfte beziehungsweise konnte. Für das größtenteils mediokre und klanglich klinisch-modernmetallisch in Szene gesetzte Material zeichnen Ozzy mit Produzent Kevin Churko sowie gelegentlich auch Keyboarder Adam Wakeman verantwortlich. Rare Höhepunkte wie etwa die flotte Pumpernummer ‘Let Me Hear You Scream’ oder ‘I Want It More’ werden von Rohrkrepierern wie der öde heruntergebeteten Aufzählungseröffnung ‘Let It Die’, dem wirklich fürchterlichen ‘Fearless’ oder kompositorischen Langweilern wie ‘Latimer’s Mercy’ qualitativ konterkariert. Fehlt fast nur noch, dass hier einer rappt!
Die komplette Wertschau der Soloalben von Ozzy Osbourne findet ihr in der METAL HAMMER-Märzausgabe, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft per Mail bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!