MH: Deine Spielart von Doom ist über die Jahre immer unnachgiebiger und erdrückender geworden – und zugleich offener für andere Disziplinen und Einflüsse. Was kann Doom, das andere Stile nicht können? Woher rührt deine lebenslange Liebe zum Doom?
SH: Zunächst mal denke ich nicht, dass Opium Warlords eine Doom-Band sind, auch wenn sie gelegentlich ganz klar Doom-Elemente aufweisen. Für mich ist Doom nicht gleichbedeutend mit Langsamkeit, und nur weil ich langsam spiele, ist es nicht automatisch Doom für mich. Mir geht‘s dabei um Intensität, um Wiederholung, den spezifischen Klang eines jeden Akkords, um totale Konzentration. Die Musik und Texte verkünden zwar das Verhängnis, das Urteil, den ‘Doom’, aber ich lege nicht bewusst einen Doom-Filter drüber.
Opium Warlords sind offener, wie du sagst, während „Doom Metal“ für mich immer noch die selbe strenge Tradition ist, die ich in den frühen Neunzigern vertreten habe. Die ganzen Bands, wegen denen ich mit Reverend Bizarre angefangen habe: klar liebe ich die noch immer, die trage ich alle in mir. Aber ich habe das Gefühl, dass meine Tage als ”True Doom”-Schreiber gezählt sind. Vielleicht. Zumindest für eine Weile.
MH: Wenn du auf deine Zeit mit Reverend Bizarre zurückschaust: worauf bist du am meisten stolz?
SH: Ich bin stolz auf jede Platte, die wir gemacht haben. Und auf die Tatsache, dass wir hier in Finnland am Anfang einer neuen Bewegung standen. Wir haben geholfen, diesen Stil vielen Menschen nahezubringen. Ich erinnere mich noch an die Frühzeit, als ich nicht mal ein Line-up für die Band hatte. Da war sie nur ein Traum, aber diesen Traum habe ich real werden lassen. Und ich bin dem Genre immer noch verbunden.
MH: Mann oh Mann, die aktuellen Pressefotos. Zwei seltsam fröhliche Typen im Wald, die alberne 18.Jahrhundert-Papiermasken tragen. Was ist da los?
SH: Das überlasse ich ganz eurer Fantasie. Ich habe meine eigenen Ideen, aber damit endet es ja nicht. Ich kann nur sagen, dass ich mit den Bildern ein leichtes Gefühl der Unruhe auslösen wollte. Die Typen sind vielleicht fröhlich, aber ihr Grund dafür dürfte andere nicht erheitern.
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