Auch WATERSHED trägt wieder das große Gütesiegel: Mikael Åkerfeldt. Der Opeth-Chef schrieb die Songs, die Lyrics, war beim Cover-Artwork involviert, beim Video-Dreh. Eigentlich bei fast allem. Und doch ist dem Chef die Meinung seiner Kollegen wichtig – vor allem, nachdem seit GHOST REVERIES seine Weggefährten Peter Lindgren und Martin Lopez gegangen sind.
„Ich stelle Demos her, stelle sie den anderen vor und bekomme dann Feedback und Vorschläge für Veränderungen.“ Was auch hervorragend funktionierte auf WATERSHED. So gut sogar, dass der Maestro schon für seine Demos keine Grenzen mehr spürte. Das war früher anders. „Es ist das erste Album, auf dem ich wirklich das Gefühl hatte, machen zu können, was ich möchte.“ Die neuen Musiker machen’s möglich.
So ist ein Werk entstanden, das vielseitig wie selten ist, aber auch überraschend energisch. Abgedroschen wie es auch klingt – die Opeth-Extreme wurden ausgelotet. Aggressives wurde härter, Progressives verschrobener. Mikael ist darüber nicht nur für sich persönlich froh: „Die meisten waren positiv überrascht. Das macht mich glücklich.“ Fans werden wahrscheinlich nicht weit hinter den bisherigen positiven Resonanzen liegen.
Erste Höreindrücke sind ja auch schon bereits online zu finden. Obwohl die Wahl dafür nicht leicht gefallen sein dürfte. Denn Mikael Åkerfeldt findet keinen Song, der das Album wirklich repräsentiert. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Songs – die dieses Mal auffallend kurz sind. Nur ein Song überschreitet die zehn-Minuten. Eine Folge der vielen Touren für GHOST REVERIES? Mitnichten. „Ich liebe lange Songs noch immer. Und live sind sie toll – du musst dir nur wenige Songs für die Tracklist merken.“
Da lacht er, der manchmal als schwierig geltende Opeth-Chef, der für WATERSHED die Zügel auch gerne mal aus der Hand gab. „Es war mir wichtig, am Wochenende zu meiner Familie zu können. Ich sehe sie selten genug – und die anderen kamen bei den Aufnahmen auch durchaus ohne mich klar.“ Auch das war früher anders.