Nach drei Jahren Wartezeit veröffentlicht die Prog-Metal-Band Opeth am 27. September ihr 13. Studioalbum. Es trägt den Titel IN CAUDA VENENUM und folgt auf den 2016 erschienenen Brecher SORCERESS. Die Veröffentlichung nehmen wir zum Anlass, um die Geschichte der schwedischen Band aufzurollen und die wichtigsten Stationen der Karriere Opeths abzuklappern.
1990
Gründung der Band
Vor Opeth war Eruption. Mehrere Jahre spielten Mikael Åkerfeldt und Anders Nordin zusammen bei Eruption und bewegten sich schon damals im Black und Death Metal. Gemeinsam coverten sie bekannte Stücke; bald zerbrachen sie. Daraufhin lernte Gitarrist Åkerfeldt David Isberg kennen – Åkerfeldt damals bloß 16 Jahre jung. Sie verabredeten sich zum Proben, doch kam es zum Streit, da Isberg den übrigen Bandmitgliedern nicht kommunizierte, dass die Band Zuwachs bekommen wird. Isberg stand plötzlich alleine mit Åkerfeldt da. Opeth kurz vor der Wiedergeburt.
Die beiden schwedischen Musiker machten sich auf die Suche nach Mitstreitern und rekrutierten Drummer Anders Nordin, Nick Döring am Bass und Gitarrist Andreas Dimeo.
1991
Erster Gig
Ihr erstes Mal hatte Opeth im Februar 1991: Gemeinsam mit Therion, Excruciate und Authorise bestritten sie ihr erstes Konzert. Klingt wie ein Erfolg; und trotzdem verließen der eben erst engagierte Bassist und Gitarrist die Band. Begründung: Opeth entwickelten sich zu langsam. Die Band stand erneut vor mehreren Personalwechseln, die mit dem Ausstieg des Gründers David Isberg im darauffolgenden Jahr gipfelten. Åkerfeldt stellte sich ans Mikrofon und übernahm fortan die Rolle des Sängers.
1994
Erster Plattenvertrag
Nach dem Austritt von Isberg beschäftigten sich die Musiker viel damit, neues Material zu schreiben und ließen auch Einflüsse zu, die nicht aus dem Death Metal kamen. So fand auch die ein oder andere Akustikgitarre ihren Weg in frühe Kompositionen. Opeths Sound bahnte sich seinen Weg auf diverse Demos – der erste Plattenvertrag wartete gleich um die Ecke. Opeth unterschrieben bei „Candlelight Records“. Lee Barrett, Gründer des Labels, bekannte sich als Fan.
1995
ORCHID
Im Mai des darauffolgenden Jahres folgte Opeths Debüt ORCHID. Für das Album nistete sich die Band im bekannten schwedischen Studio „Unisound“ ein. ORCHID erhielt überwiegend positive Kritiken. Auffallend ist, dass Opeth schon bei ihrem Debüt ihren ganz eigenen Sound definierten: Die Band um Åkerfeldt klang ganz anders als bekannte Death-Metal-Bands der frühen Neunziger. Opeth spielte mit cleanem Gesang, brutalen Growls und erschuf Soundscapes zwischen Prog und Black Metal, Jazz und Folk.
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MORNINGRISE
Nach der Veröffentlichung des Debüts spielten die Schweden einige Konzerte in Großbritannien, fanden sich anschließend aber gleich wieder im Studio ein, um den Nachfolger MORNINGRISE einzuspielen. Erneut saß Produzent Dan Swanö hinter den Knöpfen. Am 24. Juni 1996 war der zweite Langspieler offiziell zu haben. Übrigens: ‘Black Rose Immortal’ ist mit 20 Minuten Spielzeit Opeths bislang längster Song.
Auf den Release folgte die erste richtige Tour durch Großbritannien, dabei waren Morbid Angel und The Blood Devine. Auch in Skandinavien waren sie mit MORNINGRISE unterwegs, Cradle of Filth an ihrer Seite.
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MY ARMS, YOUR HEARSE
Es folgte MY ARMS, YOUR HEARSE, das erste Konzeptalbum der Band. Gleich zwei Martíns wurden zu der Zeit in die Band aufgenommen: Erstmalig trommelte ehemaliges Amon-Amarth-Mitglied Martín López für Opeth und Martín Méndez wurde der neue Bassist. Während López 2006 die Band verließ, ist Méndez nach Frontmann Åkerfeldt Opeths zweitlängstes Mitglied und noch immer dabei.
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STILL LIFE
1999 wechselten die Prog-Metaller zu „Peaceville Records“. Nach nur zwei Proben, Verzögerungen in der Artwork-Herstellung und dem ein oder anderen logistischen Problem wurde am 18. Oktober 1999 schließlich das vierte Album STILL LIFE veröffentlicht.
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BLACKWATER PARK
Während Opeth mit STILL LIFE auf Tour waren, stieß Åkerfeldt in Großbritanniens Hauptstadt auf Steven Wilson. Dieser wurde engagiert, das folgende Album zu produzieren. Wilson gab wertvollen Input, Opeth entwickelte sich weiter. Im Februar 2001 erschien BLACKWATER PARK, woraufhin Opeth erstmalig für eine Welttournee ihre Koffer packten. Die Crowds wuchsen über die Jahre stetig; auf Wacken spielten sie vor 60.000 Menschen.
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DELIVERANCE
Nach der Tour gingen Opeth auf direktem Wege wieder ins Studio: Åkerfeldt hatte viele Ideen im Kopf, wollte eher ein härteres Album aufnehmen, brachte gleichzeitig aber auch zahlreiche sanftere, melancholischere Ideen hervor. Zunächst erschien das harte Ziel unvereinbar mit den Prog-Schnipseln, dann kam Åkerfeldts langjähriger Freund Jonas Renkse von Katatonia die Idee, zwei gegensätzliche Alben aufzunehmen. Zwar brauchte es einige Überzeugungsarbeit beim Label, doch am Ende erschien der harte Teil DELIVERANCE im November 2002,…
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DAMNATION
… dicht gefolgt von DAMNATION, das im April 2003 in die Plattenläden kam. Beide Alben wurden auf ein Neues von Porcupine Tree’s Steven Wilson produziert. DAMNATION erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den schwedischen Grammy für die beste Hard-Rock-Performance. Und erneut packten Opeth ihre Koffer: Diesmal machten sie sich auf, ihre bisher größte Tour zu bestreiten: Bis 2004 spielten die schwedischen Götter an die 200 Gigs.
2005
GHOST REVERIES
Kaum zuhause, begann die Band erneut, neues Material zu entwickeln. Gegen Ende des Jahres war genug beisammen, um für einen neuen Langspieler im Studio aufzukreuzen. Bereits zuvor stand Per Wiberg als Tournee-Mitglied hinter den Tasten. Nun wurde er – zumindest bis 2011 – zu einem festen Mitglied Opeths. Am 5. August 2005 erschien das achte Album GHOST REVERIES, damals bereits bei „Roadrunner Records“ unter Vertrag.
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WATERSHED
Schon im Jahr 2006 verließ Martín López die Band, da er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit dem anstrengenden Tour-Leben mithalten konnte. An seiner statt wurde Fredrik Åkesson an der Gitarre eingesetzt. Bis heute ist der ehemalige Arch-Enemy-Gitarrist Mitglied bei Opeth. Im Juni 2008 erschien dann WATERSHED.
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HERITAGE
Das 2011 veröffentlichte, zehnte Studioalbum HERITAGE markiert eine wichtige Wendung in der musikalischen Ausrichtung der Band. Zwar ließ Opeth schon von Beginn an dem Death und Black Metal fremde Einflüsse zu, doch nie wurde die Liebe zum Prog Rock deutlicher als auf HERITAGE. Bereits zum zweiten Mal erschufen die Schweden ein Album, das gänzlich ohne Growls auskam, doch erstmalig wandten sie sich den harten Parts ab und den weichen, melancholischen Kompositionen zu. Die Band mag einige Fans verloren haben, doch mit Sicherheit sind mindestens so viele neue Anhänger dem Kult um Opeth verfallen. Denn schon immer waren die Schweden Meister darin, Grenzen auszuloten. Und HERITAGE ist der endgültige Beweis, dass es im Metal keine Grenzen gibt.
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PALE COMMUNION
Nach HERITAGE veröffentlichte die Band, die sich nach der Stadt des Mondes Opet aus Wilbur Smiths Roman „Der Sonnenvogel“ benannte, PALE COMMUNION. Weiterhin arbeiteten die ehemaligen Death-Metaller Prog-Rock-Elemente ein. Gleich der erste Track ‘Eternal Rains Will Come’ beweist mit mehrstimmigen Gesängen und jazzigen Drums die Vorliebe für den Prog, die sich bereits 2003 auf DAMNATION angedeutet hat. Trotzdem fällt PALE COMMUNION härter aus als sein Vorgänger HERITAGE. Besonderheit: Bereits vor dem offiziellen Release am 26. August 2014 stellten Opeth das Album online in der vollständigen Fassung zur Verfügung.
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SORCERESS
Bald kehrten Opeth „Roadrunner Records“ den Rücken zu und unterschrieben bei „Nuclear Blast“. Im September 2016 erschien das elfte Studioalbum SORCERESS.
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IN CAUDA VENENUM
Am 27. September erschien das dreizehnte und neueste Album der Prog-Rock-Götter. IN CAUDA VENENUM wurde mit den Auskopplungen ‘Heart in Hand’ und ‘Dignity’ angekündigt, jeweils mit englischen und schwedischen Gesängen. Bereits die vorab erschienen Singles lassen einen neuen Sound vermuten und stechen besonders durch Åkerfeldts unglaublich starke, gleichzeitig so gebrechliche Stimme heraus. Songs, die sich bis ins Unendliche steigern und sich dann ins Prog-Universum entladen. Übrigens: Das Album enthält beide Sprachen auf zwei Platten. Und wer Opeth mit IN CAUDA VENENUM live sehen möchte, muss nicht lange warten: Die Band geht im November erneut auf Tour.
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