MONSTER geht erneut neue Wege und ist sowohl musikalisch, als auch textlich vielseitig. Zwar gibt es diverse Songs, die auf die alten EBM-Wurzeln der Band hinweisen, doch Oomph! bleiben trotzdem ein Garant für ständige Veränderungen innerhalb der Musik. „Wir zeigen unsere Wurzeln, aber der Baum hat nun Blätter und Äste entwickelt. So erscheinen die Songs im aktuellen Gewand, wir machen keine Retromusik,“ erklärt Sänger Dero.
Die Inspirationen für die Musik und die Texte nimmt Dero aus dem täglichen Weltgeschehen. „Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, bekommt man genug Inspiration für die Musik. Es gibt so viele Dinge die man kritisieren kann. Man sollte bloß nie vergessen, sich dabei auch selbst zu hinterfragen.“
Oomph! haben immer schon provoziert, was nun auch auf MONSTER deutlich fortgesetzt wird. Um den Schockfaktor geht es der Band dabei aber nicht: „Bands, die zum Selbstzweck provozieren, finde ich einfach nur peinlich und langweilig. So etwas machen wir nicht. Provokation ist wichtig, Kunst sollte Ecken und Kanten haben – da wo es weh tut, bohren wir noch drin rum.“
Der Fan-Basis tut das natürlich nicht weh, sie bleibt ihrer Band treu. Entsprechend ist z.B. das Cover von MONSTER durch eine Fan-Aktion mit knapp 800 Zusendungen entstanden. Das Ergebnis passt hervorragend zu Oomph!, denn das Cover-Bild ist nicht eindeutig und erzeugt subtilen Horror. Damit passt es hervorragend zur Musik von Oomph!. „Musik sollte mehr Fragen aufwerfen, als Antworten zu geben. Durch Fragen kommt man weiter.“ Eine Einstellung, die man auch in den Texten wieder findet.
Diese Herangehensweise hat manchmal aber auch Folgen, wie die Musiker durch die Echo-Ausladung 2006 erfahren mussten. Sie nehmen es aber gelassen, „Wir haben den Ball gefangen und nehmen das als Inspiration für neue Texte. Leider stoßen wir oft Leute vor den Kopf, die sich nicht kreativ mit den Texten auseinander setzten, sondern nur an der Oberfläche kratzen.“
Die Vorwürfe waren nach ‘Augen auf’ dabei auch im eigenen Lager groß: Oomph! wurden als Pop-Band verschrien. Ein Vorwurf, den Dero schnell von sich weist „Wir sind keine Pop-Band. In Deutschland hatten wir mal einen populären Erfolg, ob das wiederholbar ist weiß ich nicht. Wir gehen auf jeden Fall den kommerziell schwersten Weg, wir entwickeln uns weiter!“
Und das bleibt auch mit MONSTER so.