Kurt Cobain gehört zu den schillerndsten Rock-Persönlichkeiten, die viel zu früh das Zeitliche gesegnet haben. Kein Wunder also, dass bisweilen etwas Hysterie um den Nirvana-Frontmann betrieben wird. Aus dieser Kategorie stammt auch die folgende Meldung: Denn ein Büschel Haare des 1994 Verstorbenen wird nun versteigert. Die Auktion geht derzeit bei Iconic Auctions über die Bühne, wo allerhand Devotionalien aus der Musikwelt verhökert werden.
Weiblicher Instinkt
Insgesamt sind aktuell sechs Haarsträhnen von Kurt Cobain unter dem Hammer. Der glückliche Höchstbietende erhält darüber hinaus Beweisfotos davon, wie dem Musiker eben genau diese Haare abgeschnitten wurden. Der zugehörige Friseurbesuch fand im Übrigen am 29.10.1989 im britischen Birmingham statt, als Nirvana mit ihrem Debüt BLEACH auf Tour waren. Der Gesichtsausdruck von Cobain, als ihm Tessa Osbourne die blonden Haare entfernt, ist eine Mischung aus Unbehagen, Skepsis, Ironie und „Wenn’s unbedingt sein muss…“. Nach Kurts Tod schenkte Tessa Osbourne die Strähnen der in Seattle ansässigen Künsterlin Nicole DePolo inklusive einer handgeschriebenen Herkunftsnotiz.
Auf einer zwei Seiten langen eidesstattlichen Erklärung ist zu lesen: „Tessa kannte Kurt Cobain damals in England, und sie hingen zusammen ab während der BLEACH-Tour. Nirvana hatten zuerst in England ihren Durchbruch, und sie musste ein Gefühl gehabt haben, dass Kurt eine musikalische Macht werden würde. Was Kurt angeht, war Tessa so etwas, wie Astrid Kirchherr für The Beatles war: die Frau, die ihm seinen ikonischen Haarschnitt gab. Sie hatte sogar eine Reihe Bilder, um es zu beweisen: einen Schnappschuss von ihr und Kurt mit langem, wucherndem Haar, während sie eine Schere hochhält. Und dann ein Foto davon, wie die Schere durchs Haar schneidet. Der Rest war Geschichte: Kurt wurde für seinen gebleichten, blonden Pagenschnitt bekannt. Und sie hatte ihm seinen ersten damals im Oktober 1989 gegeben – direkt bevor sein Bild anfing, durch die Welt zu zirkulieren.“
Ein Anteil der Auktionserlöse geht an die Chartiy-Aktion „Crew Nation“. Damit unterstützt der weltweit größte Konzertveranstalter Live Nation Arbeiter der Live-Branche, die während der Corona-Krise nichts verdienen können.