Das mittlerweile ehemalige Label von Nine Inch Nails wollte Konkurrenten wie youtube.com und myspace.com nicht direkt in die Hände spielen. Daher unterbanden sie eine eigene Internet-Seite für die unkontrollierbaren Fan-Remixe. Fürs erste.
Das offizielle Remix-Album Y34RZ3R0R3M1X3D ist jetzt auf dem Markt und enthält 14 Arbeiten an YEAR ZERO-Songs von so unterschiedlichen Künstlern wie Saul Williams, Ladytron, The Faint, Fennesz oder Bill Laswell. Die Namen werden zu Recht den wenigstens Metallern etwas sagen – Y34RZ3R0R3M1X3D ist zwar ein begnadetes Album zwischen TripHop, Ambient und Industrial, aber überhaupt kein Metal.
Der Clou an der Sache ist aber Disc 2 der Veröffentlichung. Auf dieser liefert Trent Reznor nämlich alle YEAR ZERO-Songs im Datenformat. Das heißt, dass alle Songs in ihrer Aufteilung in Studio-Tracks und -Spuren verfügbar sind und vom Konsumenten neu gemischt werden können.
Die Ergebnisse können auf remix.nin.com hochgeladen werden. Genau der Seite also, die die Plattenfirma aus Copyright-Gründen eigentlich verhindern wollte. Es sollte keine Präsentationsfläche geben, auf der sich Hinz und Kunz mit ihren Versionen von den Copyright-geschützten Nine Inch Nails-Songs profilieren können.
Jetzt gibt es die Seite, um die vorher gestritten wurde, zwar, doch für die Datentracks muss gezahlt werden – es gibt sie schließlich nur in Kombination mit dem offiziellen Remix-Album Y34RZ3R0R3M1X3D. Im Gegenzug werden die Daten-Tracks auch von jedem gekauft, der nur das eigentliche Remix-Album möchte, selber aber gar nicht ans mixen denkt.
Was haltet ihr als Fan, Käufer und Konsument nun von der ganzen Sache?
• Hat die Plattenfirma Recht, dass nicht Jeder an Songs rumwurschteln dürfe, die offiziell dem Label gehören?
• Ist die Sorge berechtigt, dass komplett andere Songs, die ihrerseits wieder geschützt sind, eingemixt werden könnten und anschließend über die offizielle Nine Inch Nails-Remix-Seite veröffentlicht werden könnten?
• Oder ist Trent Reznor im Recht, der SEINE Songs SEINEN Fans für ihre Remixe zur Verfügung stellen möchte?
• Was haltet ihr generell davon, dass Künstler ihre Songs für Jeden in professioneller Weise zum Remix bereitstellen?
• Und was denkt ihr über die aktuelle Lösung, dass es die Tracks nur per Kauf des Remix-Albums gibt – sie andererseits aber nun auch von jedem gekauft werden?