„Ich denke, WHAT SHOULD NOT BE UNEARTHED ist eher eine unterhaltsame, eingängige und einprägsame Metal-Scheibe für unsere Fans“, erklärt Sanders, und provoziert damit die Frage, ob Nile nun bewusst zugänglicher werden, um eine breitere Hörerschicht anzusprechen.
„Ich würde zögern, das Wort ‘zugänglich‘ zu benutzen. Ich würde auch betonen, dass wir nicht unbedingt aus unserer Nische herauskommen.”, so der Gitarren-Meister. „Wir spielen immer noch höllisch schnellen, brutalen Death Metal. Es ist vielmehr so, dass wir viel Zeit und Konzentration auf das Songwriting verwandt haben. Es gibt die verschiedensten Riffs in den unterschiedlichsten Tempi. Jeglicher technischer Wahnsinn dient nur dem höheren Zweck, Musik zu kreieren, deren Fokus eher auf dem Metal-Geist denn auf der zugrunde liegenden musikalischen Technik basiert. Um es mit anderen Worten zu sagen: Die Songs und Hörerfahrung sind wichtiger als die technischen Aspekte.“
Der Death Metal-Seelenfresser
Auch der Albumtitel WHAT SHOULD NOT BE UNEARTHED ist im Vergleich zu früheren Zungenbrechern (z.B. AMONGST THE CATACOMBS OF NEPHREN-KA oder ITHYPHALLIC) eher eingängig. Aber was ist es was nicht ausgegraben werden soll?
„Die Musik auf diesem Album sollte nicht ausgegraben werden, und du wärst besser dran, wenn du dir nicht mal einen einzigen Song davon anhören würdest. Denn wenn du es tust, wirst du diese Songs auf perverse Art und Weise immer und immer wieder hören wollen, bis der Metal deine Seele gefressen hat“, schmeißt sich Karl fast weg vor Lachen, um hinzuzufügen:
„WHAT SHOULD NOT BE UNEARTHED ist kein Konzeptalbum wie DARK SIDE OF THE MOON. Es ist ein spaßiges, eingängiges Album voller Metal-Songs, die live vor Publikum gespielt werden sollen.“
Auch das Coverartwork überzeugt mit vielen kleinen Details, wobei die Elemente, welche die Pyramide umgeben, einen gigeresk düsteren Eindruck hervorrufen. Und dass dieser nicht eben freundlich ist, versteht sich von selbst. Karl gibt sich kryptisch: „Du hast recht. Sie sind nicht freundlich. Öffne nicht die Pyramide!“