Die kompletten Interviews mit Tuomas Holopainen und Floor Jansen von Nightwish findet ihr in der METAL HAMMER-Oktoberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
METAL HAMMER: Floor, Beinhaltet das Werk eine konkrete Botschaft?
Floor Jansen: Ich glaube schon. Es gibt viele interessante Fakten und kleine Hinweise, die auf frühere Ereignisse oder Menschen anspielen. Im Video zu ‘Perfume Of The Timeless’ geht es um konstante Evolution – unsere eigene wie die als Spezies – und Menschen, die dafür eine Rolle spielten. Womöglich kann einen das Album in eine Helikopterperspektive auf das eigene Leben versetzen, um zu verstehen, welche Rolle man in der Welt spielt und wie groß und zugleich klein sie ist. Wir lassen uns oft von Dingen stressen, die in diesem Moment geschehen. Ich hoffe, das Album rückt die Sicht gerade: Die Mehrheit, die es hört, lebt ein sicheres, privilegiertes Leben im Luxus.
Es ist eine schöne Erinnerung an das Gute im Leben und daran, dem Richtigen mehr Gewicht zu verleihen, was auch immer das sein mag. Wir sind Teil einer großen Linie von Vorfahren – wir sind jetzt hier, doch es kamen schon so viele Menschen vor uns, deren Namen wir nicht kennen und von deren Stress wir nichts wissen. Es stellt eine demütige Sicht auf die Dinge her. Vielleicht konzentriert man sich lieber auf das Schöne in der Welt als auf die faulen Äpfel und all die Negativität. Beobachtet mal einen Moment lang einen Ameisenhügel – er entsteht, weil Teile einer Maschinerie, die wir gar nicht verstehen, unglaublich schwere Lasten schultern. So etwas fasziniert mich und stimmt demütig. Für manche mag das langweilig klingen, doch wer Energie aus den täglichen Wundern des Lebens zieht, verspürt mehr davon.
„Es war ein kleines Ding mit großer Wirkung.“
MH: Man kann Schönes mehr wertschätzen, wenn man Schlimmes erlebt hat: 2022 wurde bei dir Brustkrebs diagnostiziert, den du dank Operation überstanden hast. Wie geht es dir und wie blickst du darauf zurück?
FJ: Heute bin ich komplett krebsfrei. Ich glaube, es hat mir geholfen, als Person zu wachsen – was einen nicht umbringt, macht einen stärker. Ich wollte nie mehr darüber sprechen, als ich es getan habe; will keine Aufmerksamkeit deshalb. Öffentlich kommuniziert habe ich es, weil ich mich für gesund hielt. Die Diagnose schockierte mich. Ich wollte sicherstellen, dass andere Frauen solche Tests ernst nehmen und nicht glauben, sie könnten so etwas nicht bekommen, weil sie jung oder in guter Verfassung sind, sich gesund ernähren und Sport machen.
Ich war in richtig guter Form, hatte gerade Gewicht verloren, trainierte und tourte einige Wochen zuvor mit Nightwish durch Südamerika. Es war ein kleines Ding mit großer Wirkung. Zum Glück konnte es nie richtig groß werden, weil es früh erkannt wurde, sonst hätte das Ergebnis ganz anders ausfallen können. Früherkennung ist wichtig, deshalb habe ich öffentlich darüber gesprochen.
„Ruhm ist wie dünnes Eis.“
MH: Eine Entscheidung mit Vorbildcharakter! Du bist heute eine der bekanntesten, wenn nicht die bekannteste Metal-Sängerin der Welt. Wie gehst du damit um?
FJ: Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken. Es war nie mein Plan, ein Vorbild zu werden, ich wollte einfach nur Sängerin sein. Mein Fokus im Leben liegt darauf, Musik zu machen, Songs zu schreiben und tolle Auftritte zu absolvieren. Wenn ich die von meinen Fans verliehene Stimme zu etwas Wichtigem erheben kann, mache ich das – sei es über Krebs oder wie mit Nightwish über den World Trust Fund, eine tolle Organisation, die uns hilft, unseren Garten zu erhalten, wie es Tuomas so poetisch ausdrückt. Doch Ruhm ist wie dünnes Eis. Ich genieße diesen Teil des Jobs gar nicht so sehr, er wird einem von anderen zugeschrieben.
Wenn einen Leute auf ein Podest heben, kann man das klug einsetzen. Das beinhaltet viel Liebe und Vertrauen, was ich zurückgeben will. Deshalb nutze ich seit der Pandemie auch Social Media in dieser Form: Ich zeige dort eine andere Seite von mir, will mein Privatleben aber nicht ausbreiten. Meine Töchter und Familie haben nichts damit zu tun, dass ich Sängerin von Nightwish und Solokünstlerin bin. Ich will beide Welten getrennt halten. Bisher respektieren die Menschen das.
Wie sich ihre Rolle innerhalb der Band im Lauf der Jahre verändert hat, welche Songs für Floor am herausforderndsten waren sowie ein ausführliches Interview mit Tuomas Holopainen lest ihr in der METAL HAMMER-Oktoberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
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