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METAL HAMMER: Jarvis, nachdem ihr bisher vornehmlich für fulminant vorgetragenen klassischen Heavy Metal bekannt wart, zeigt ihr auf OUTSIDER eine neue musikalische Seite. Einige Songs sind dunkler, sanfter und emotionaler. Ist das dem Umstand geschuldet, dass das neue Werk ein Konzeptalbum ist, oder wolltet ihr einfach andere Songs schreiben?
Jarvis Leatherby: Beides trifft zu. Wir haben uns definitiv danach gefühlt. Und wir haben eine Regel: Wenn einer von uns sagt, wir hätten irgendetwas in einem anderen Song schon einmal gemacht, werfen wir es weg. Für Musikgruppen wie AC/DC oder Slayer funktioniert das, aber nicht für uns. Wir wollten nie eine Band sein, die zwanzig Alben hat. Im Moment sind wir an dem Punkt, an dem wir uns sagen: Wenn wir nicht etwas machen können, das ein wenig anders ist, machen wir keine neue Platte. So haben wir uns gedanklich nicht in der Welt des traditionellen Heavy Metal bewegt, sondern uns gefragt, was wir bisher nicht abgedeckt haben.
MH: Das Songwriting ist sehr atmosphärisch und an manchen Punkten auch filmisch …
JL: Ich freue mich, dass du genau dieses Wort benutzt hast, denn ursprünglich habe ich ein Drehbuch geschrieben, worauf dieses Album basiert.
MH: Dann hattet ihr beim Songwriting im Prinzip im Hinterkopf, den Soundtrack oder die Filmmusik zu diesem Drehbuch zu schreiben. Waren diese stimmungsvollen Tracks eine Herausforderung für euch?
JL: Das war extrem schwierig. Das Gute ist, dass wir angefangen haben, dieses Album in der ersten Welle der Pandemie 2020 zu schreiben. Vieles haben wir damals schon aufgenommen. Aber aus der Handlung gute Texte zu machen war so schwer, dass ich während des Großteils von 2021 eine Depression durchmachte, während ich versuchte, den Dreh zu finden. Schließlich half mir meine Freundin. Sie ist eine großartige Schreiberin und schrieb die Texte des Albums mit. Ich musste Abstand gewinnen, war zu nah dran. Sie kannte die Story, hing an der Musik und gab mir Tipps.Tausend Stunden
Denn beim Singen gibt es manches, das sich besser anhört – bestimmte Vokale oder Worte. Man will schließlich einen guten Song machen. Es nicht langweilig werden zu lassen, während man eine Geschichte erzählt, ist schwer. Ich habe wahrscheinlich tausend Stunden hieran gearbeitet – kein Witz. Und es könnte trotzdem noch besser sein. Wir wollten eine Platte machen, auf der man sich beim fünften Track nicht verloren vorkommt. In den Linernotes findet sich die ganze Geschichte.
Was der Night Demon-Bassist und Sänger über klangliche Wagnisse, eine Kirche in Nordirland, potenzielle Schlafdefizite und Visigoth zu erählen hat, lest ihr in der METAL HAMMER-Aprilausgabe 2023.
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