Bereits fünf Jahre liegt die letzte Platte der floridanischen Death Metal-Repräsentanten Obituary zurück. Auf dem Band-betitelten Album gab es 2017, wie zu erwarten, ordentlich Geschepper auf die Ohren – nach klassischer Obituary-Manier. Wirklich innovative Momente konnte man der Platte zwar nicht entnehmen, John Tardy und Co. stehen allerdings weniger für Experimentierfreudigkeit als traditionellen Sound.
Nun spricht Schlagzeuger Donald Tardy, Bruder von Frontmann John Tardy, mit Chaoszine über die musikalische Ausrichtung der Nachfolgerplatte. „Das Album ist der pure Wahnsinn“, verspricht der Trommler vorneweg. „Es ist zu 100 Prozent Obituary. Der Einfluss von Ken [Lead-Gitarrist] steht für Old School und Thrash Metal (…). Es ist frisch, es ist aufregend, es ist absolut klasse. Dann gibt es ein paar Songs auf der Platte, die so verdammt hart sind… Ich bin sehr stolz darauf. Ich kann es kaum erwarten, dass die Leute sie hören.“
Ein ungewisser Ausblick
Tardy berichtet, dass die Band und das Produktions-Team derzeit noch am Cover des Albums arbeiten, es ansonsten aber startklar wäre. Auf die Frage, wann die Metal-Welt mit der nächsten LP rechnen kann, antwortet er: „Solange Europa aufgrund der Pandemie nicht öffnet, werden wir dieses Album nicht veröffentlichen. Solange nicht klar ist, ob wir nach Europa kommen können oder nicht. Das Einzige, wozu Alben aktuell gut sind, und einige Leute werden dem nicht zustimmen, vor allem die Fans, ist, dass sie Leute dazu bringen, über die Band zu reden. Sodass wir, wenn wir auf Tour gehen, von den Einnahmen leben können.
(…) Wir müssen auf die beste Gelegenheit warten, um das Ding zu veröffentlichen, damit es sich jeder holen will. Wenn Europa offen ist, wenn Amerika offen ist, können wir die Platte herausbringen, wir können auftreten, uns den Arsch aufreißen und hoffen, dass die Leute das Album kaufen. Denn wenn jeder bloß Musik über Spotify oder andere Streaming-Seiten hört, tut das Musikern wie uns nicht gut, weil wir keine Tantieme von diesen Firmen bekommen.“
Seit mittlerweile vier Jahren haben Obituary keinen europäischen Boden mehr betreten, weshalb sie umso stärker auf die Möglichkeit hoffen, zurückkehren zu können. „Unsere europäischen Fans haben es ebenso verdient, uns spielen zu sehen. Also werden wir warten, damit alle auf der Welt dieses Album mit uns feiern können. Aber genau deshalb müsst ihr euch noch ein wenig gedulden. Wir werden warten, bis Europa aufmacht.“