Bisher waren Plattenverträge öfters so gestrickt, dass die Plattenfirma am Albumverkauf und von Online-Musik verdiente, Ticket-Einnahmen und Merch-Verkäufe aber eine ganz andere und eigens zu verhandelnde Angelegenheit waren.
Zumindest bei Warner Music ist das jetzt vorbei. Wer jetzt bei ihnen einen Vertrag unterschreibt, hat keine Wahl, als einen bisher noch ziemlich umstrittenen 360-Grad-Deal zu akzeptieren. Das zumindest erklärte jetzt Warner-Sprecher Edgar Bronfman, Jr. Dadurch verdient das Laben an allen Bereichen, die mit der Band zu tun haben – Merch, Tickets, Alben, Online-Stores, Endorsements, etc.
Der Label-Sprecher argumentiert für diesen Schritt, da die Plattenverkaufe mittlerweile auf ein solch niedriges Niveau gefallen seien, dass ein Label kaum noch wirtschaftlich arbeiten könne. Auf diese Weise bleibe nicht nur die Handlungsfähigkeit gewahrt, sondern das Label in der Lage, mehr Geld für einen Künstler zu investieren.
Bands hingegen, die bisher z.B. mit Merch gutes Geld verdienen konnten, müssen jetzt in allen Bereichen Abgaben machen. Auch in Bereichen, an denen das Label bisher nicht verdiente.
Es bleibt also abzuwarten, was die Musiker dazu sagen, ob durch den zusätzlichen Mitverdiener Merch- und Ticket-Preise teurer werden, oder ob die Plattenfirmen damit tatsächlich sinnvoll auf die Wandlung im Business reagieren.
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