War From A Harlots Mouth haben sich offiziell in einem langen Schreiben dazu geäußert, warum sie am 27.03. in Frankfurt an der Oder nicht gespielt haben. Hier das komplette Statement:
„hallo!
am vergangenen freitag (27.03.) sollten wir in frankfurt / oder im kamea kulturbahnhof spielen. abgesehen von der mühe und dem aufwand, welchen die junge veranstalterin betrieben hatte, bot sich uns vor ort leider ein erschreckendes bild, unter dem wir uns nicht dazu in der lage sahen, die show zu spielen.
bei zweien der uns im vorfeld völlig unbekannten vorbands […] entdeckten wir im publikum und vor allem in der ersten reihe einige leute, die die bands mit hitlergrüßen abfeierten. darauf reagierten wir, indem wir die verantwortlichen vor ort und die türsteher versuchten zu mobilisieren, um dafür zu sorgen, dass diese leute des clubs verwiesen werden und damit auch weiterhin ein auge aufs publikum geworfen werden würde. auch die bands sprachen wir darauf an, allerdings stellten sie sich unwissend und unbeteiligt.
der bogen wurde dann schon kurz darauf überspannt, als sich im backstage ein typ mit arian brotherhood shirt, thor steinar cap und combat 18 tattoo aufhielt, über den sich niemand zu stören schien, außer uns. wir stellten ihn zur rede und suchten abermals türsteher und verantwortliche auf, um dafür zu sorgen, dass dieser typ des ladens verwiesen wird.
die reaktion darauf war mit […] „wir können den nicht rauswerfen, wenn er nichts macht!“ seitens einiger der türsteher leider abgehakt. die diskussion wurde im endeffekt also zu diesem zeitpunkt uns allein überlassen. der besagte [typ] versuchte uns zunächst noch in halbwegs normalem ton scheisse als gold zu verkaufen (zitat: „ist nur provokation!“ oder „ich bin eigentlich links!“ – ?!), aber natürlich schaukelte sich die situation letztendlich hoch und endete in drohungen gegen uns a la „übertreibt es nicht, sonst knallt es heut noch richtig!“ mit dem verweis auf ca. 40 hooligans im club, die nur drauf warten würden, mal wieder richtig einen loszumachen.
nachdem wir mehrmals klargemacht hatten, dass wir in dem gegebenen rahmen und vor allem in anwesenheit von [diesem Typ] und co. nicht spielen würden und immer noch nicht gehandelt wurde, entschlossen wir uns endgültig dazu, nach hause zu fahren. hier muss nochmal gesagt werden, dass sich die diskussion zu diesem zeitpunkt schon gute 4 stunden hingezogen hatte, in denen wir alles versuchten, um für die besucher und uns einen angemessenen rahmen zu schaffen, um eben die show noch spielen zu können.
die allgemeine handlungsunbereitschaft seitens der türsteher (die uns zum teil noch vorwarfen, den ärger heraufbeschworen zu haben, weil wir das thema ja nicht ruhen lassen wollten) und teilen der verantwortlichen sowie die gleichgültigkeit und das fehlende verständnis für unsere entscheidung vieler der leute vor ort, empfinden wir als beschämend und erschreckend. ganz zu schweigen von den verteidigungs- und relativierungsversuchen von den beiden anfangs genannten bands, die zum teil auch noch leugneten, die besagten personen zu kennen, obwohl einige von ihnen mit einem hitlergruß von ihrem kollegen […] begrüßt worden waren. nachträglich fanden wir über genau die zwei besagten bands zu allem überfluss im internet noch heraus, dass sie auf einem label mit ziemlich zweifelhafter politischer gesinnung cd’s veröffentlichen…
so leid es uns auch um die netten kids vor ort tut, die mit der braunen soße nichts zu tun haben wollen, aber die einzig richtige konsequenz für uns war die, im endeffekt nicht zu spielen und damit das zeichen zu setzen, dass unter diesen bedingungen ein konzert mit uns als antifaschistische band nicht stattfinden kann und – um es gleich festzuhalten – in zukunft auch nicht stattfinden wird.
wer dafür kein verständnis hat, dem ist wohl auch nicht mehr zu helfen. wir erhoffen uns von den kids, die vor ort die sache nicht erfassen konnten und auch von denen, die von all dem garnichts mitbekommen haben, dass sie sich mal ein paar gedanken um ihr umfeld machen und darüber, dass hitlergrüße und die arische bruderschaft eben kein spaß und keine ironie sind, sondern eindeutige zugeständnisse und statements zu volksverhetzung und faschismus.
der banner „strictly antifascist“ prangert nicht umsonst auf unserem myspace…
think about it!
WFAHM“
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