In Glasgow mussten sich Veranstalter und Venue des Indoor-Festivals ‘Caledonian Darkness 2′, bei dem unter anderem Nifelheim und Urfaust auf dem Billing standen, mit sehr unappetitlichen Backstage-Schmierereien auseinandersetzen. Wie METAL HAMMER UK berichtet, schmierten nämlich angeblich bisher nicht klar identifizierte Mitglieder von anwesenden Bands Hakenkreuze mit Schweineblut an die Wände der Backstage-Räumlichkeiten des The Classic Grand-Clubs.
Angeblich der Grund für diese Aussetzer: Die Veranstalter des Festivals waren nicht in der Lage genug Karten zu verkaufen, weshalb einige Shows, unter anderem von Dead Congregation und Svartidaudi nicht stattfinden konnten. Der Promoter Oracular Phantasm erklärt, dass trotz des hochkarätigen Lineups nichtmal vierhundert Tickets abgesetzt werden konnten. Auch die Abendkasse habe nicht ausgereicht, um die schwarze Null zu erreichen. Zudem seien die Preise für Flugtickets der Bands durch die Brexit-Entscheidung und den fluktuierenden Wechselkurs des Pfund in die Höhe geschnellt, sodass man “Nur noch die Flüge, Unterbringung und Catering” habe bezahlen können. Im Klartext: Vereinbarte Gagen hätten nicht ausgezahlt werden können.
Angebliche Misskalkulation und Hakenkreuz-Vandalismus
Dies berichtet auch ein Sprecher der Venue, der herausstellt: “Bands wurden aus ganz Europa eingeflogen mit Gagen, und Ridern [eine Auflistung von technischen Voraussetzungen und Catering-Anforderungen der Künstler, Anm. d. Red.], denen der Promoter zugestimmt hat. Es wurde schnell klar, dass die Gagen und Kosten gegenüber Künstlern und Venue nicht bezahlt werden könnten. Als einige Bands das herausfanden, haben sie sich u.a. geweigert zu spielen. Einige ungenannte Bands haben sich dann entschieden, schweren Schaden im Club anzurichten, was in einer vierstelligen Rechnung resultierte. Um die Sicherheit aller Anwesenden zu gewährleisten, hat sich der Promoter entschieden die Show zu verkürzen. Dem hat The Classic Grand zugestimmt.”
Der Promoter veröffentlichte unterdessen auf Facebook (siehe unten) eine weitere Aussage, laut der die Bands angeblich nicht Schuld an dem Vandalismus sein sollen. Hier heißt es: “Ich persönlich glaube nicht, dass eine der Bands oder irgendjemand der mit dem Festival zu tun hatte für das Graffiti verantwortlich ist. Wir wissen immer noch nicht wer es war. Es gab kaum Security, also glauben wir, dass Leute umsonst reinkamen. Die Venue hat sich einfach nicht dafür interessiert.” Auch macht er den Club dafür verantwortlich, die Show nach der Verwüstung abgebrochen zu haben – und überhaupt erst für die Spannungen verantwortlich gewesen zu sein. “Alle sollten wie geplant spielen, als klar wurde, dass die Venue mich dazu drängte die Show aus rechtlichen Gründen vorzeitig zu beenden.” Er selbst sagt zudem, dass es keine Zahlungs-Probleme gegenüber dem Club gegeben habe – es steht also Aussage gegen Aussage.
Promoter und Veranstalter, die durch Misskalkulation und fehlende Rücklagen nicht in der Lage sind, gebuchte Künstler zu bezahlen, sind immer ein schwerwiegendes Ärgernis für alle Beteiligten. Dennoch ist klar: Indem man Clubs zerstört und Hakenkreuze an Wände schmiert, macht man sich als Band nicht unbedingt beliebter. Außerdem fährt man dann nicht nur ohne Geld, sondern auch mit einer saftigen Rechnung nach Hause.
Wie METAL HAMMER UK berichtet, war das Schweineblut für die Bands Pseudogod, Sortilegia und Ifrinn vorgesehen. Welche Musiker sich tatsächlich zu dem idiotischen Vandalismus entschieden, oder ob tatsächlich Dritte für die Schmierereien verantwortlich waren, wurde nicht genannt.
In einer ersten Version dieses Artikels wurde nur die Aussage der Venue berücksichtigt. Wir haben die Aussagen des Promoters ergänzt!