Der selbst ernannte „wichtigste deutsche Musikpreis“ hat die Segel gestrichen. Nach 27 Verleihungen von 1992 bis 2018 ist unter dem Banner „Echo“ endgültig Schluss mit der Selbstbeweihräucherung der Musikindustrie und den ewig selben Preisträgern. Oh weh.
Da es seit 2013 mit der merkwürdigen Nominierung der italienischen Band Frei.Wild in der Kategorie „Rock/Alternative National“ (den sie 2016 dann doch gewannen) und der damit einhergehenden Boykottierung des Events seitens Bands wie Kraftklub oder Mia immer wieder Ärger gab, ist nun Schluss.
Zwar wurde nach den „Frei.Wild-Affären“ im Jahr 2014 extra ein Beirat gegründet, der Musik und Texte prüfen sollte, bevor sie für eine Echo-Nominierung ausgewählt werden, doch besonders wirksam hat dieser nicht gearbeitet, scheint es. Denn:
Die Stimme des Volkes
Dem Echo den endgültigen Todesstoß verliehen die Deutsch-Rapper Kollegah und Farid Bang mit ihrem Gewinner-Song 2018 beziehungsweise einer Zeile daraus, was immenses Medientheater und einen Monolog des selbst ernannten Vorsitzenden des Volksrats „Zeigefinger national“, Campino, zur Folge hatte.
Im Grunde ist das Aus des Echo (nicht nur) für den Metal so wichtig wie eine weitere Folge ‚Lindenstraße‘, wäre da nicht eine gewisse Sophia Thomalla, ehemalige Freundin von Rammstein-Sänger Till Lindemann.
Nie mehr Preise für Rammstein?
Jene sorgt sich nämlich darum, dass Rammstein nun nie wieder einen Preis bekommen würden, wenn eine Nachfolgeveranstaltung des Echo die Preise rein aus Jury-Beurteilung und nicht mehr nach Verkäufen verteilen würde.
Tatsächlich wäre es wirklich schade und tief traurig, wenn Rammstein (unter anderem 10 Echos) oder Helene Fischer (unter anderem 17 Echos, 7 Goldene Hennen, 3 Bambis) nie, nie, nie mehr einen Preis bekämen. Und sicher wären auch Rammstein und Helene ganz, ganz traurig darüber. Und wir erst.
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Selbstverständlich bleibt die relevanteste und härteste Preisverleihung davon unbeeindruckt: Die METAL HAMMER AWARDS finden am 14.9.2018 in Berlin statt. Ohne Helene Fischer und Farid Bang.