Den kompletten Studiobericht mit My Dying Bride findet ihr im METAL HAMMER 02/2020. Erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft per Mail bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
Hier ist unser Bericht zum ersten Eindruck vom 14. Studioalbum der Insular Doom-Veteranen.
Die Hörprobe: THE GHOST OF ORION
VÖ: 6. März
Your Broken Shore
Eine E-Gitarre leitet im Yorkshire-Trauer-Sound ein. Es grollt im Hintergrund, dann kommt Shauns klagende Violine dazu, und Aaron beginnt mit elegischem Klargesang, der parallel zur Steigerung des instrumentalen Härtegrads in raues Grunzen übergeht. Hier sind allen Zutaten drin, die das Doom-Herz begehrt.
To Outlive The Gods
Der zweite Track variiert ein melodisches Thema unter anderem instrumental und im Tempo. Dabei fällt das synkopierte, präzise Schlagzeugspiel ebenso auf wie Aarons Mehrstimmigkeit über diverse Spuren. In der Mitte stellt sich für kurze Zeit ein akustischer Schwebezustand ein. Klassisch.
Tired Of Tears
Eine sakral wirkende Hymne. Aarons Klargesang wird zu einem Kirchenchor multipliziert und der Text legt nahe, dass er damit sein persönlich sehr schwieriges letztes Jahr verarbeitet. Als Gegengewicht erhält die Violine immer wieder starke Einsätze, die wie eine Solostimme aus dem ergreifenden Choral hervorsticht.
The Solace
Wer Überraschungen liebt, sollte zum nächsten Song weiterspringen. Denn die Nordengländer bauen die Frauenstimme von Lindy-Fay Hela (Wardruna) ein – im Duett mit Andys Gitarre, die sowohl mit viel Hall einsame Bahnen zieht als auch mehrstimmig zum Trauermarsch aufspielt.
Spannendes Kopfkino
The Long Black Land
Ein knapp über zehnminütiges Epos, aber nicht der längste Song. Den Anfang prägt die Londoner Cellistin Jo Quail, bis eine E-Gitarre im Ennio Morricone-Stil dazukommt. Aaron geht erst erzählend, dann knurrig zu Werke. Viele Wechsel, Instrumental-Passagen und Detailreichtum sorgen für spannendes Kopfkino.
The Ghost Of Orion
Piano, Gitarre und ein konsequent wispernder Aaron sorgen gemeinsam mit gruseligen Halbtönen beim Titel-Track für ein kurzes, unheimliches Zwischenspiel.
The Old Earth
Die Akustikgitarren am Anfang des längsten Stücks hätten bei Pentangle ertönen können, und auch Aarons Klargesang erinnert zunächst an Albions alte Folk-Szene. Doch bald mahlt der Doom-Granit auf die harte Tour und setzt damit ein stetiges Wechselspiel aus herrlich melancholischen und brachialen Passagen in Gang.
Your Woven Shore
Ein ätherischer Chor aus hellen Stimmen erinnert an Samuel Barbers ‘Agnus Dei’, bis ein Keyboard dazukommt. Das kurze Outro endet mit dem Cello.
Fazit: Die Erfahrung lehrt, mit Vorhersagen zur Qualität eines Albums nach nur zwei Durchgängen im Studio besser vorsichtig umzugehen. Doch bei THE GHOST OF ORION fällt die Festlegung leicht: My Dying Bride kombinieren neue Elemente und ihren klassischen Sound zu einem weiteren Meisterwerk.
Den kompletten Studiobericht mit My Dying Bride findet ihr im METAL HAMMER 02/2020. Erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft per Mail bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!