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Bis zur letzten und mit zwanzig fortwährenden Amtsjahren stabilsten Dreierbesetzung sollten einige Gitarristen wie Schlagzeuger kommen und gehen – und selbst das Quartettspiel nicht unversucht bleiben. Ein Blick in die Jahrbücher der Ehemaligen.
Phil „Philthy Animal“ Taylor (1975-1984, 1987-1992)
Nicht allein Lemmys Pragmatismus brachte Phil „Philthy Animal“ Taylor schnell den Job als Schlagzeug-Ersatzmann für Lucas Fox ein. Denn obwohl die Tatsache, dass Taylor ein eigenes Auto hatte, sich für die Band durchaus als nützlich erwies, war es natürlich auch sein überlegenes Spiel, welches Lemmy ihm den Vorzug geben ließ. So trommelte Taylor, nachdem Fox gegangen wurde, sämtliche Songs für das intendierte Debüt ON PAROLE neu ein. Bis auf einen. ‘Lost Johnny’ fiel raus. Aber nicht etwa, weil Phil die Nummer nicht draufhatte, sondern weil er sich zum geplanten Neuaufnahmezeitpunkt in polizeilichem Gewahrsam befand. Tatbestand: Totale Trunkenheit.
Überhaupt ist Taylors Motörhead-Vita an Anekdoten und fürwahr bekloppten Aktionen keineswegs arm. So spielte Philthy beispielsweise trotz eines zugezogenen Nackenbruchs 1980 mit Halskrause weiter. Das bescherte ihm fortan einen ständigen Lymphknotenauswuchs und Knubbel am Hals. Auch eine dank eines Faustkampfs gebrochene Hand hielt Phil nicht davon ab, weiterhin gewissenhaft seine Trommeldienste zu erfüllen. Kurzerhand die Drumsticks mit Gaffer Tape an die Flossen geklebt, und weiter geht’s! Rein technisch eher der gepflegte Polterer und Rumpler ist es aber genau diese Harter-Hund-Herangehensweise, die Taylor so sympathisch macht.
Schlechte Darbietung und Verweigerungshaltung
Abgesehen von seiner Teilhabe an den Klassikerscheiben, natürlich. 1984 erfolgte Phils erste Auszeit von der Band (für drei Jahre), während derer Saxons Pete Gill übernahm. 1987 kehrte Philthy für das Album ROCK’N’ROLL allerdings wieder zurück und verblieb bis 1992 bei Motörhead. Sein letzter Studioeinsatz war der Song ‘I Ain’t No Nice Guy’ vom Album MARCH ÖR DIE – kurz darauf wurde Phil Taylor aufgrund seiner schlechten Darbietung und der Verweigerungshaltung, endlich mal seine Rhythmen richtig zu lernen, gefeuert. Im Anschluss machte er sich recht rar im Rock-Geschäft. Auf dem Papier spannende Projekte mit Danzigs Todd Youth oder Phil Caivano (Monster Magnet) verliefen im Sand.