Dio und ABBA haben es vorgemacht; Kiss sind gerade dabei, es nachzumachen — und für Mötley Crüe stellen Hologramme oder Avatare ebenfalls eine Option dar. Dies gab Bassist Nikki Sixx im Interview beim schwedischen Radiosender Rockklassiker zu Protokoll. Eine Einschränkung machte der Musiker dabei allerdings: Die Zeit dafür müsse erst einmal reif sein.
Der Zahn der Zeit
Konkret fragte Moderator Janne Innanfors nach Sixx‘ Einschätzung zu der Ankündigung aus den Mündern von Paul Stanley und Gene Simmons, wonach Kiss mittels der digitalen Avatare „auf ewig weiterleben“ würden. „Ich liebe Technologie“, beginnt der Mötley Crüe-Metaller seine Ausführungen, „solange es von einem Künstler kommt, der sagt: ‚Ich habe etwas, das ich machen will, und diese Technologie wird mir dabei helfen.‘ Wie bei unserem Video zu ‘Dogs Of War’ [der jüngsten Single der Gruppe; im Clip streifen animierte Versionen der Musiker durch ein postapokalyptisches Ödland — Anm.d.A.].“
Doch letztlich geht es vor allem darum, dass eine Musikformation irgendwann in ein Alter kommt, in dem sie nicht mehr auf der Live-Bühne stehen und derbe abliefern kann. Das ist dem Mötley Crüe-Mann ebenfalls bewusst: „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Wir haben schon Sachen mit Hologrammen gemacht — Jahre, bevor die Technologie ausgereift war. Irgendwann werden wir nicht mehr hier sein. Ich will hier nicht die Stimmung vermiesen, aber es wird einfach geschehen. Und wie großartig ist es für eine Band […], dazu in der Lage zu sein, Generation um Generation weiterzumachen. Also denke ich, wenn die Zeit reif ist: Steckt uns in einen Sarg und schmeißt diese Avatare an.“
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