Bands bieten für ihre Fans immer wieder Meet & Greets an, die in vielen Fällen auch ein paar Taler kosten – nicht immer zum Verständnis der Fans. In einem aktuellen Interview mit Metal Godz Radio erzählte der ehemalige Dream Theater– und aktueller Sons Of Apollo-Schlagzeuger Mike Portnoy, wie er zu bezahlten Meet & Greets steht. Dabei verteidigte er Musiker, die eben solche Treffen gegen Geld anbieten und hält es für notwendig, um sich als Künstler heutzutage finanzieren zu können.
„Ich danke Gott, dass ich seit über 30 Jahren Musik machen kann und dass ich ein Publikum habe, das zum Glück meine Arbeit unterstützen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, in dieser Umgebung neu anzufangen“, meint Portnoy.
Kein Geld für Musik
„Ich meine, es ist großartig, dass man jederzeit und überall auf der Welt auf Musik zugreifen kann – Spotify ist sehr praktisch – aber die Künstler werden nicht bezahlt. Deshalb müssen sie jetzt über neue Wege nachdenken, um Geld zu verdienen. Und viele Bands müssen daher diese bezahlten Meet and Greets oder ähnliches machen. Die Leute sehen das so, als wären die Künstler gierig, aber nein: es geht darum, dass die Künstler tatsächlich einen Weg finden müssen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Wenn jemand Elektriker ist, würde ich nicht erwarten, dass dieser zu mir nach Hause kommt und meinen Strom repariert, ohne dafür bezahlt zu werden. Man hat eine Frau und Kinder und eine Hypothek, für die man bezahlen muss. Für Musiker ist das nicht anders: so verdienen wir unseren Lebensunterhalt und wenn wir nicht dafür bezahlt werden, können wir es nicht tun. Leute erwarte das nicht.
Die Kinder heutzutage haben das Recht, ihre gesamte Musik kostenlos zu bekommen. Deshalb muss ich leider am Merch-Stand Drumsticks und Drumheads verkaufen, um für meine Familie Geld zu verdienen. Das ist die eiskalte Realität der Musikindustrie im Jahr 2020.“