Mit Musik den Lebensunterhalten zu bestreiten ist heute wohl schwerer als je zuvor. Ohne harte Arbeit wäre auch Mike Portnoy nicht dort, wo er heute steht. Musicbusinessfacts.net befragte den Dream Theater-Schlagzeuger zu seiner Arbeit als Musiker in der heutigen Musikindustrie.
„Wie du wahrscheinlich weißt, befindet sich die Musik gerade in einer der härtesten Zeiten ihrer Geschichte“, schätzt Portnoy den Zustand der Industrie in Zeiten von Steamingdiensten und Raubkopien ein. „Die Platten-Verkäufe befinden sich auf dem Tiefpunkt und immer mehr Labels müssen nach und nach aufgeben.“
Was für die Industrie ein großer Fluch sei, könnte im Nachhinein für den Künstler aber zum Segen werden: „Als ich in den Achtzigern und frühen Neunzigern anfing, war es einer Band nur möglich Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn du deine Seele an eine Firma verkauft und Verträge unterschrieben hast, bei denen dich die Platten-Firmen am Ende übers Ohr gehauen haben und der Künstler am Ende fast leer ausging.“
Heute sei es für Bands viel einfacher, da sie nicht mehr so stark auf die Gunst eines Labels angewiesen seien, um ihre Musik unters Volk zu bringen: „Heute hast du das Internet, du hast YouTube und Twitter und Facebook und kannst das alles für dich benutzen. So schwer die Zeiten im Moment wohl auch sind, auf eine bestimmte Weise bekommt der Künstler die Kontrolle über die eigene Musik zurück.“
Trotz aller Widrigkeiten: Seine Familie kann der Schlagzeuger mit seiner Arbeit bei Bands wie Dream Theater oder The Winery Dogs ernähren. Als reich würde sich Mike Portnoy dennoch nicht bezeichnen:
„Weißt du, das ist alles irgendwie subjektiv, ich weiß auch nicht so recht“, stutzt Portnoy bei der Frage nach seinem Verdienst. „Ich denke schon, dass ich – dank Gott – im Stande bin, ein ziemlich komfortables Leben zu führen, aber das kam auch nicht einfach über Nacht. Ich mache das jetzt seit 30 Jahren, es ist also viel mehr die Summe aus meiner vielen, vielen Jahre andauernden Arbeit. Ich meine, ich bin einer der am härtesten arbeitenden Schlagzeuger der Welt.“