Metalmorph: Heavy Metal-Ausstellung in Berlin

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In der von Andreas Hachulla und Jan Brokof kuratierten Ausstellung „Metalmorph“ wird das Schau Fenster zum MetalShowRoom und in ihm Metalmorphosen verschiedener Couleur dargeboten. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler speisen sich entweder aus der Szene beziehungsweise spielen selbst in Bands, oder haben sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Thema hinreichend auseinandergesetzt. „Opulent und theatralisch, aber mit entsprechender Ernsthaftigkeit, werden wir uns dem Genre Metal annähern.

Die Rhetorik des Metal ist bisweilen weniger ironisch als die anderer Bereiche der Kultur. Die Art und Weise, wie Bilder verwendet werden, ist in der Regel viel geradliniger als in anderen Kulturbereichen. Die Motivation dieser Ausstellung liegt in der Aneignung des Metal-Stils durch die Kunst (nicht zu verwechseln mit der entgegengesetzten Aneignung). Uns interessiert, ob sich dadurch das Original verändert. Wir richten uns nicht nur explizit an Metal Fans, sondern vor allem auch an ein Publikum, die das Design Heavy Metal kennen, aber nicht wissen, wofür es steht.“

Für Fans hat es etwas religiöses, vielen Nichtfans ist es ein Rätsel. Ob Thrash Metal, Death Metal, Black Metal, Glam -, Groove -, Speed -, Nu Metal, Drone Doom, Dream Sludge, Doom Folk, Grindcore etc., was macht den Reiz eines musikalischen Genres aus, das derart die Sinne attackiert und selbst regelmäßig die niedrigsten geschmacklichen Standards verletzt?

Negative Emotionen genießen

Metal braucht gleichermaßen begeisterte junge Fans und ihre entsetzten Eltern. So gesehen könnte eine Funktion der expliziten und gewalthaltigen Texte darin bestehen, Fans und Außenstehende stärker voneinander abzugrenzen. „Uns interessiert dieses mittlerweile vielfach auch unter psychologischen Aspekten beschriebene Paradoxon, negative Emotionen zu genießen. Für die meisten Menschen ist Heavy Metal nur dubioser Prekariats-Rock.“

Eingestandenermaßen trifft man heute in der Metal-Szene auf einen zunehmenden Grad an Intellektualisierung und Selbstthematisierung: Bands erklären, wie sie zu ihren Ideen kommen und schmücken diese dann opulent und theatralisch aus. In der von Andreas Hachulla und Jan Brokof kuratierten Ausstellung „Metalmorph“ wird das Schau Fenster zum Metal-Show-Room und in ihm Metalmorphosen gezeigt.

Übersetzer für „Szenefremde“

Oberflächlich gesehen lässt sich die Metal-Szene mit der Kunstszene vergleichen. Unzählige Stilrichtigen prägen beide Szenen. Durch ständige Vermischungen der Stile, die Wiederaufnahme von Referenzen älterer Strömungen sowie das Miteinbeziehen oder Negieren moderner technischer Möglichkeiten entstehen bis heute immer wieder neue Genres und Subgenres. Wie in der Kunst gibt es im Metal den Mainstream und den Underground, mit häufig fließenden Übergängen. Für die einen ist es pure Leidenschaft, wo Geld keine Rolle spielt, für andere ist es ein Riesengeschäft. In beiden Szenen gibt es Mega-Events und kleine Veranstaltungen in Clubs und Projekträumen.

„Metalmorph“ maßt sich nicht an, einen kompletten Überblick über die Szene zu geben geschweige denn eine kulturhistorische Analyse. „Wir können nur Einblicke geben, als Fans, Liebhaber, als Interessierte und Faszinierte werden wir uns durch das Geflecht aus Metal Musik, Kultur und sozialem Umfeld wühlen. Wir werden Fans zu Wort kommen lassen, profunde Szenekenner befragen und Metalheads eine Bühne geben. Fragen zu Konzept und Spontaneität, Szene und Individualität, Professionalität und Hobby, Kunst und Kommerz etc. werden natürlich gestellt. Aber vor allem wollen wir in das Gefühl des Heavy Metal eintauchen als Übersetzer für den ,Szenefremden‘ hilft uns die Kunst.“

„Metalmorph“ Infos

  • Eröffnung: 25. Oktober 2024 | 18:00 – 00:00 Uhr
  • Laufzeit: 26.10.2024 – 17.11.2024
  • Öffungszeiten: Di-Sa 14-19 Uhr und nach Vereinbarung

kuratiert von: Andreas Hachulla und Jan Brokof

  • Eintritt: frei, an den Live-Dates 5 Euro
  • Ort: SCHAU FENSTER, Lobeckstr. 30-35 (U8/M29 Moritzplatz), Raum fur Kunst 10969 Berlin
  • Kontakt: SCHAU FENSTER, Lobeckstr. 30-35 (U8/M29 Moritzplatz), Raum fur Kunst 10969 Berlin, www.dasarty.com
  • Gäste: Dr. Nico Rose – Prof. Dr. Jörg Scheller – Abo Alsleben – Vincent Neumann
  • Bands: Denied Reality – Hannelore – Heavypower – Ideations – Le Scrawl – Malmzeit – Monzen – Raze – Sympathy For The Devil – Totl xs Ctrl – UF

Livedates

  • 02.11., 19:00 Konzert Denied Reality – Ideations
  • 08.11., 19:00 Konzert Kick To Kill – UF live + Friends + Death Disco
  • 09.11., 19:00 Lesung + Konzert Peter Weiss (Le Scrawl) – Abo Alsleben – Death Metal Performance (Malte Struck & Mark Wehrmann) – Raze
  • 16.11., 19:00 Lesung + Konzert Dr. Nico Rose – Prof. Dr. Jörg Scheller – Hannelore live – Malmzeit live


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