Man kann es sich heutzutage kaum mehr vorstellen, aber es gab tatsächlich mal eine Zeit, in der Metallica nicht zu den größten Bands des Planeten zählten. Auch James Hetfield und Co. haben mal klein angefangen — und aus dieser Zeit stammt ein interessantes Interview, das „Papa Het“ und Lars Ulrich am Rande des „Day On The Green Festival“ 1985 in Oakland gegeben haben (siehe unten). Darin werden die beiden Thrasher aufgefordert, sich mit anderen Gruppen des Genres wie Slayer oder Megadeth zu vergleichen.
Ihrer Zeit voraus
Hetfield war da noch recht schüchtern — oder vielleicht musste er auch einen Kater auskurieren. Wie dem auch sei, der seit jeher ziemlich selbstbewusste Ulrich übernahm hierbei also die Rolle des Metallica-Sprachrohrs. „Ich finde, viele dieser Bands hängen an den Klischees fest, die sich heute im Heavy Metal finden. Wir versuchen, so viele davon wie möglich zu umschiffen. Viele andere Speed Metal- und Thrash Metal-Bands aus dem Underground nehmen einfach all dieses Klischees auf. Und das wird einfach so langweilig und uninteressant. Zudem finde ich, dass wir von einem musikalischen Standpunkt aus ein wenig mehr anzubieten haben.
Wir versuchen, so viel wie möglich in Bezug auf Arrangements, Songwriting und Tempowechseln in die Musik zu packen. Und ich finde, wir sind auch viel ernsthaftere Musiker als die meisten anderen Bands.“ Ob Metallica-Frontmann Hetfield sich auch so weit aus dem Fenster gelehnt hätte wie sein Kollege Ulrich? Letzterer beantwortete darüber hinaus noch die Frage, was er denkt, warum junge, schnell spielende Bands übersehen werden. „Weil viele jüngere Gruppen nicht wirklich irgendetwas originelles oder neues anzubieten haben. Sie machen und wiederholen einfach die Dinge, die andere Bands schon vor fünf Jahren gemacht haben. Wir sind ein wenig anders, da wir versuchen, so viel Originalität und unterschiedliche Dinge wie möglich in das zu stecken, was wir tun.“
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