Die Tatsache des so gut wie nicht zu hörenden Basses auf …AND JUSTICE FOR ALL ist nicht nur legendär. Metallica-Fans ergehen sich immer wieder gerne in neuen Vermutungen darüber, wie es zu diesem Unding kommen konnte. Flemming Rasmussen, seines Zeichens Produzent besagten Werks aus dem Jahr 1988, hat nun eine eigene Theorie zu diesem Thema beigesteuert.
Zwischenmenschliches Spiel
Im Interview mit Daniel Sarkissian spekulierte der Däne darüber, dass James Hetfield, Lars Ulrich und Kirk Hammett ihren damals frischen Mann am Bass einfach ein bisschen triezen wollten, um zu sehen, wie er reagiert. Als Jason Newsted dann nicht wie von Metallica gedacht auf den provozierenden Mix ansprang, hätten es die Musiker eben so gelassen. „Das ist pure Spekulation, aber ich glaube, dass sie es gemacht haben, um irgendeine Art von Reaktion von Jason zu bekommen“, meint Rasmussen.
„Denn was sie am meisten an ihm hassten, war, dass er ein Fan war. Er war niemals bei irgendwas anderer Meinung oder gab seine eigene Meinung zu Protokoll. Ich denke, sie warteten darauf, dass er seinen Platz in der Band festmachte. Wahrscheinlich wollten sie deswegen eine Reaktion von ihm. Und als diese nicht kam, war es eben so, wie das Album geriet.“ Das Motiv und der Versuch von Metallica hierbei erscheinen auf den ersten Blick absolut nachvollziehbar. Dass die Thrasher allerdings letztlich ein ganzes Album für einen nicht aufgegangenen innerpolitischen Schachzug opferten, muss man nicht verstehen. Eine nachträgliche Korrektur hätte weder der Chemie in der Band noch dem eigenen musikalischen Denkmal geschadet — ganz im Gegenteil.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.